Bremen, Borkum. Mann war bei mehr als drei Meter hohen Wellen in die Nordsee gestürzt. Besatzung startet Rettungsversuch – mit Erfolg.
Ein Lotse ist am frühen Sonntagmorgen vor der ostfriesischen Insel Borkum in die Nordsee gestürzt und gerettet worden. Bei schwerem Sturm mit orkanartigen Böen war der 47-Jährige rund 37 Kilometer vor der Insel vom Lotsentender „Borkum“ über Bord gegangen, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonntag in Bremen mitteilte.
Der Lotsentender "Borkum" hatte sich gegen 4.55 bei den Seenotrettern gemeldet und über den Notfall informiert.
Nordsee: Lotse stürzt bei schwerem Sturm in die Fluten
Trotz Dunkelheit und über drei Metern hohen Wellen verlor die Besatzung des 26 Meter langen Versetzbootes ihren Mann nicht aus den Augen. Noch während der Seenotrettungskreuzer "Hamburg" unterwegs zur "Borkum" war, starteten die Lotsen ihren eigenen Rettungsversuch.
Mit Erfolg: Es gelang ihnen nach 15 Minuten, den Schiffbrüchigen zu retten und wieder an Bord ihres Doppelrumpfschiffes zu nehmen. Auch niederländische Seenotrettungsboote und ein Hubschrauber seien alarmiert worden, hieß es.
- Seenotretter haben 306 Menschen aus akuter Gefahr geholt
- Kitesurfer harrt stundenlang auf Pegelturm vor Norderney aus
- Segler in Lübecker Bucht gekentert – Seenotretter im Einsatz
Der Schiffbrüchige war unterkühlt, aber ansprechbar, so die DGzRS. Bis auf eine Schürfwunde blieb er äußerlich unverletzt. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der Lotse nach Emden geflogen, von dort brachte ihn ein Rettungswagen ins Krankenhaus.
Nordsee: Lotse fällt von Bord in meterhohe Wellen
Ein Sturmtief über Südskandinavien hat am Sonntag in Niedersachsen und Bremen für stark wechselhaftes und stürmisches Wetter gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Sonntag vor Unwettergefahr durch orkanartige Böen von bis zu 115 km/h an der Nordsee gewarnt. Ab dem Mittag könnten dort zudem einzelne Gewitter auftreten.