Lüneburg. Der Getränkekonzern will einen dritten Brunnen bohren, um mehr Mineralwasser verkaufen zu können. Bürger fordern Moratorium.

Die Bürgerinitiative „Unser Wasser“ hat am Mittwoch eine Unterschriftenliste an den Lüneburger Landrat Jens Böther (CDU) übergeben. Der Protest richtet sich gegen einen dritten Brunnen, den das Unternehmen Coca-Cola zur Förderung von Grundwasser bohren will. Coca-Cola unterhält in der Hansestadt bereits zwei Brunnen für das Abfüllen von Mineralwasser und verkauft das geförderte Wasser unter dem Namen „Vio“.

Ende September hatte der Kreistag ein Wassermanagementkonzept auf den Weg gebracht, das bis Ende nächsten Jahres vorliegen soll. „Wir fordern ein Moratorium bis dahin, um die neuen Berechnungen zugrunde zu legen“, sagte Bettina Schröder-Henning von der regionalen Initiative, die an die 4600 Unterschriften gesammelt hat.

„Bürgerinitiativen wie hier im Landkreis Lüneburg leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs. Ich werde die Botschaft weitertragen, an die Politik im Kreistag und darüber hinaus“, sagte Böther. Um den gewissenhaften Umgang mit Grundwasser anzugehen, hatte der Kreistag auch die niedersächsische Landesregierung in die Verantwortung genommen. Die Gesetze zur Wassernutzung sollten verschärft und Anreize zum Wassersparen geschaffen werden – sowohl für Unternehmen und Landwirtschaft als auch für private Nutzer.