Lüneburg. 1989 verschwand Birgit M. Schon 1993 erhielt die Polizei Hinweise auf das mögliche Versteck. Doch erst jetzt ist der Mord aufgeklärt.
Der Fall bewegte in den vergangenen Tagen Deutschland: 28 Jahre nach dem Verschwinden seiner Schwester hat der frühere LKA-Chef Wolfgang Sielaff (75) ihre Leiche entdeckt. Birgit Meier war offenbar ermordet und auf dem Grundstück eine Friedhofsgärtners in einer Garage in Adendorf unter einer Kfz-Grube vergraben worden (wir berichteten). Der Fall wirft ein schlechtes Licht auf die kriminalistische Qualität der Ermittler der Polizei Lüneburg.
Sielaff erstellte – anders als die zuständige Polizei – zusammen mit ehemaligen Weggefährten und Freunden, die ihn bei der Suche unterstützten, eine zutreffende Analyse. Die entscheidenden Hinweise auf ein mögliches Versteck der Leiche auf dem Grundstück oder im Haus hatte die Polizei bereits 1993.
Mörder schrieb Abschiedsbriefe an seine Familie
Damals hatte sich der Mörder von Birgit Meier in Untersuchungshaft erhängt, in der er nicht wegen des Mordes, sondern wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz saß. Von dort aus schrieb er Abschiedsbriefe an seinen Bruder und an seine Ehefrau.
Für Wolfgang Sielaff, der Anfang dieses Jahres die Inhalte noch einmal analysierte, enthielten die Briefe mehrere starke Indizien für seine These, dass die Leiche seiner Schwester auf dem Grundstück versteckt ist. Der Suizid hätte keinen Sinn gehabt, wenn der Friedhofsgärtner nicht überzeugt gewesen wäre, dass die Leiche von Birgit Meier gefunden wird.
Grundstück war nicht komplett durchsucht worden
Der Mann hatte, das geht aus den Abschiedsbriefen hervor, mit einer langen Haftstrafe gerechnet, die nur im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen Mordes zu erwarten gewesen wäre. In den Briefen bittet er flehentlich darum, Haus und Hof zusammenzuhalten, offenbar um Veränderungen und damit verbundene Arbeiten zu verhindern. Zudem war bekannt, dass es auf dem Grundstück noch mehrere Bereiche gab, die nicht von der Polizei durchsucht worden waren.