Lüneburg/Hamburg. 1989 verschwand Birgit M. spurlos. Ihr Bruder Wolfgang Sielaff ließ bei den Ermittlungen nicht locker. Jetzt ist der Mord aufgeklärt.
Die Polizei hat einen fast drei Jahrzehnte alten Mordfall aufgeklärt. Nach exklusiven Abendblatt-Informationen wurden jetzt die sterblichen Überreste der im Sommer 1989 plötzlich verschwundenen Unternehmerehefrau Birgit M. unter einer Garage im niedersächsischen Adendorf entdeckt und ausgegraben.
Bei der Toten handelt es sich um die Schwester des früheren Leiters des Hamburger Landeskriminalamtes, Wolfgang Sielaff, der viele Jahre ehrenamtlich in Hamburg auch die Opferschutzorganisation "Weißer Ring" führte. Der Pensionär ließ bei den Ermittlungen nicht locker, ermittelte und suchte weiter. Und machte nun den grausigen Fund.
Damit hat sich das traurige Schicksal der damals 41 Jahre alten Frau vollständig aufgeklärt: Sie wurde von einem inzwischen verstorbenen Friedhofsgärtner ermordet. Ihre sterblichen Überreste entdeckte Sielaff unter einer Autogrube in Adendorf. Mit Einverständnis der Eigentümer hatte er das Haus noch einmal in Augenschein genommen.
Im Sommer 1989 war M. unter ungeklärten Umständen aus ihrer Wohnung in Brietlingen-Moorburg verschwunden. Seitdem galt sie als vermisst.
Täter war mit Birgit M. bekannt
Neue Bewegung in die Ermittlungen kam im Sommer 2015, als die Polizei den Fall komplett neu aufrollte. Die Ermittlungen fokussierten sich auf den zur Tatzeit 40-jährigen Lüneburger Friedhofsgärtner, der mit Birgit M. bekannt war. Der Mann hatte sich allerdings 1993 umgebracht, als er wegen einer anderen Sache in Untersuchungshaft saß.
Die Ermittler arbeiteten vor zwei Jahren auf Drängen von Wolfgang Sielaff das gesamte vorliegende Akten- und Beweismaterial nochmals auf. Es kam zu mehreren Exhumierungen. Die Suche ergab zunächst keine Hinweise auf einen Verbleib des Leichnams. Jetzt konnte Sielaff das Skelett seiner Schwester tatsächlich finden. Birgit M. wurde anhand ihres Zahnschemas identifiziert.