Stade. Ernst Burmeister wurde im September zu Hause überfallen und starb. Fahndungsplakate in arabischer Sprache verteilt.
Auch gut zehn Wochen nach dem Tod des HSV-Miteigentümers Ernst Burmeister hat die Polizei Stade keine heiße Spur. Jetzt soll ein Fahndungsplakat in arabischer Sprache helfen. In den kommenden Tagen wird es in Bützfleth und Umgebung verteilt. „Dort wohnen einige Migranten“, sagte Rainer Bohmbach, der Sprecher der Polizeiinspektion Stade.
Ernst Burmeister und seine Frau Elke waren am 9. September in ihrem Einfamilienhaus von zwei maskierten Männern überfallen, verprügelt und ausgeraubt worden. Den Unbekannten gelang mit mehreren Tausend Euro Bargeld und Schmuck die Flucht. Wenige Tage später starb Ernst Burmeister im Alter von 79 Jahren an den Folgen seiner Kopfverletzungen. Seine Frau (73) wurde schwer verletzt. Sie hatte den Ermittlern später gesagt, sie habe unmittelbar vor dem Überfall einen nahen Verwandten vor der Tür vermutet und deshalb die Tür geöffnet.
Familie kaufte für vier Millionen HSV-Anteile
Die Staatsanwaltschaft hält einen 25-Jährigen für den Hauptverdächtigen. Er besitzt sowohl die deutsche als auch die libanesische Staatsbürgerschaft. Vermutlich hat sich der Mann in den Libanon abgesetzt. Wer der zweite Täter war, ist bislang offenbar vollkommen unklar. Verhaftungen hat es jedenfalls nicht gegeben.
Ernst Burmeister war gemeinsam mit seinen drei Söhnen Gerhard, Heino und Maik Eigentümer der Firma Burmeister Frucht-Service. Das Unternehmen mit Sitz am Großmarkt Hamburg zählt zu den größten deutschen Frucht-Importeuren und hat mehr als 100 Mitarbeiter. Im Februar erwarben die Burmeisters 1,5 Prozent der HSV AG. 4,03 Millionen Euro bezahlte die fußballbegeisterte Familie dafür.
Wer Hinweise geben kann, die zur Ergreifung der Täter führen, sollte sich bei der Polizei Stade melden (Telefon 04141/102215). Dem Tippgeber winkt eine Belohnung von 20.000 Euro.