Drage. Der rätselhafte Fall konnte nie abgeschlossen werden. Nun berichtet die „Bild“ über Details aus geheimen Polizeiprotokollen.
Der Fall bleibt rätselhaft wie tragisch: Ende Juli verschwindet die Familie Schulze aus Drage (Landkreis Harburg). Kurz darauf wird die Leiche von Familienvater Marco bei Lauenburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) in der Elbe gefunden. Der Körper des 41-Jährigen ist mit einem Betonklotz beschwert. Doch trotz umfangreicher Suche bleiben Mutter Sylvia, 43, und die zwölf Jahre alte Tochter Miriam verschwunden. Bis heute.
Lockte Marco Schulze seine Frau unter Vorwand nach Hause?
Die „Bild“ berichtet nun aus den geheimen Polizeiprotokollen der Soko Schulze. Demnach soll Marco Schulze seine Frau am Tag des Verschwindens, dem 22. Juli, bei der Arbeit angerufen haben. Sie solle sofort nach Hause kommen, der Tochter gehe es schlecht. Die Polizei glaubt mittlerweile an einen Vorwand.
Ein weiteres Detail aus den Protokollen: Am selben Abend soll die Familie von einer Spaziergängerin an einem Teich im nahegelegenen Holm-Seppensen gesehen worden sein. Leichenspürhunde nehmen später die Fährten aller drei Familienmitglieder auf. Zum Teich führen alle, zurück nur die von Vater Marco. Doch eine Suche von Tauchern bleibt erfolglos.
Später wird Marco Schulze allein in Drage gesehen: Laut "Bild" auf dem Fahrrad, unterwegs zu einem Zigarettenautomaten. Anschließend stellt er die Mülltonne vor das Haus. Ein letztes Lebenszeichen.
Nachdem die Nachbarn die Abwesenheit der Familie bemerken, findet die Polizei dort die angeschalteten Handys, den Schlüssel von Sylvia Schulze, aber keine Spuren, die auf ein Verbrechen hinweisen.
Die "Bild" zitiert Soko-Chef Michael Düker, der sagt, es müsse kurz zuvor etwas passiert sein, dass die Familie aus der Bahn warf. Es gebe eine Zeugenaussage, dass sich Sylvia Schulz trennen wollte. Das Motiv?
Düker geht offenbar von einer Kurzschlusshandlung des Familienvaters aus. Der Fall ruht, da es keine weiteren Spuren und Ansatzpunkte mehr gibt.
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