Hannover . Das Projekt kostet mehrere Millionen Euro. Die 3D-Modelle machen Hochwasser-, Lärm- und die Wege von Luftschadstoffen berechenbarer.
Für bessere Hochwasserprognosen wird ganz Niedersachsen von oben dreidimensional vermessen. „Die Rechnung ist einfach: Je präziser die Daten, desto sicherer die Prognose und umso größer der Schutz der Bürgerinnen und Bürger“, teilte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag mit.
„Ein Riesenschritt für die Sicherheit“
Bisher habe es in den digitalen Daten eine Genauigkeit von einem halben Meter im freien Gelände gegeben, im Wald sogar nur von ein bis zwei Metern. Durch die aktuell erhobenen 3D-Daten könne man Berechnungen und Prognosen mit einer Genauigkeit von 20 Zentimetern erstellen. „Das ist ein Riesenschritt, insbesondere für die Sicherheit bei Katastrophenszenarien“, so Pistorius.
Bereits seit dem vergangenen Jahr werden die Daten bei Flügen über der Küsten-, Weser- und Elberegion erhoben und verarbeitet. 2016 sind Mittel- und Südniedersachsen dran, im kommenden Jahr werden alle bis dahin noch nicht erfassten Gebiete im Rahmen der dritten Kampagne erfasst, Niedersachsen wird dann komplett und fast zentimetergenau erfasst sein.
Hintergrund der Aktion: Damit Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser, Lärm und Luftschadstoffen optimal funktionieren, müssen vorab Prognosen erstellt und Schadensfälle simuliert werden. Dafür braucht das Land möglichst genaue 3D-Daten der Geländeoberflächen.
Durch die 3D-Modelle seien genaue Berechnungen möglich, wie sich Lärm entlang von stark genutzten Verkehrswegen verbreitet und wie sich Schadstoffe nach Industrieunfällen verteilen. Kommunen könnten zudem die präzise Darstellung von Dächern nutzen, um ein Kataster für potenzielle Solarflächen zu erstellen
Das Land hat mehrere Millionen Euro für die Herstellung der Laserscanning-Daten durch das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) bereitgestellt.