Hannover. Das Rüstungsunternehmen Heckler und Koch hat den Auftrag vom Innenministerium bekommen. Alte Pistolen sollen vernichtet werden.

Neue Pistolen für Niedersachsens Polizisten: Nach einer europaweiten Ausschreibung wird das Innenministerium vom Rüstungsunternehmen Heckler und Koch für rund 7,5 Millionen Euro neue Pistolen kaufen. Wann die Polizisten mit den neuen Waffen vom Modell „SFP9“ ausgestattet werden, sei aber noch nicht klar, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Hannover. Nach einem Bericht der „Neue Osnabrücker Zeitung“ hatte sich kein weiteres Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt. Niedersachsens Polizei verfügt über insgesamt rund 22 000 Pistolen.

Grund der Umstellung ist die Einstellung der Serienproduktion des alten Modells

Der Kauf stehe unter dem Vorbehalt verfügbarer Haushaltsmittel, so dass der Zeitpunkt noch nicht feststehe, sagte die Sprecherin. „Die Herstellung einer Waffenreinheit im Land Niedersachsen ist schnellstmöglich anzustreben.“

Das seit 2002 genutzte Modell („P2000“) mit einem Gesamtneuwert von rund 8,8 Millionen Euro stammt ebenfalls aus dem Haus Heckler und Koch. Als Grund für die Modellumstellung nannte das Ministerium die Einstellung der Serienproduktion. Nachbestellungen seien nur noch mit hohem Aufpreis möglich.

Als erstes sollen die Studenten an der Polizeiakademie die neuen Waffen erhalten. Alle anderen Polizisten sollen ihre neuen Pistolen ebekommen, wenn das alte Modell die Verschleißgrenze erreicht hat - entweder nach 20 Jahren oder nach 10 000 abgefeuerten Schüssen.

Die alten Pistolen sollen nicht wie sonst verkauft, sondern vernichtet werden

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nahm den Waffenkauf nach eigenen Angaben „wohlwollend zur Kenntnis“. Sobald die Waffen verfügbar seien, müssten die Kollegen an der Waffe entsprechend intensivier geschult werden, sagte Niedersachsens GdP-Landeschef Dietmar Schilff. Der GdP seien keine Probleme mit der „P2000“ bekannt. Die Neuanschaffung sei letztlich eine notwendige Pflicht, sagte Schilff. „Die Anschaffung darf aber nicht zulasten der übrigen Polizeiausgaben im Landeshaushalt gehen. Das muss außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden.“

Anders als in der Vergangenheit sollen die alten Pistolen nicht verkauft, sondern vernichtet werden. „Das ist eine alte Forderung der GdP. In der Vergangenheit haben wir uns zu den Verkäufen immer sehr kritisch geäußert“, sagte Schilff. Bei einem Verkauf bestehe immer die Gefahr, dass die Waffen über Umwege wieder verboten ins Land zurückkämen und dann sogar gegen Polizisten eingesetzt würden.