Palma de Mallorca. Der ehemalige Hells-Angels-Chef aus Hannover wartet auf der Mittelmeerinsel auf den Ausgang der Ermittlungen gegen ihn.
Ex-Rocker-Boss Frank Hanebuth ist nach seiner Festnahme im Juli 2013 auf Mallorca wieder auf die spanische Urlaubsinsel zurückgekehrt. Der 51-Jährige wurde im Juli nach zweijähriger Untersuchungshaft von den spanischen Behörden mit Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Nun wartet er auf den Ausgang der gegen ihn laufenden Ermittlungen - und langweilt sich, wie Hanebuth im Gespräch mit dem Wochenblatt „Mallorca Zeitung“ einräumte.
„Die Unterlagen zum Fall habe ich schon im Gefängnis aufgearbeitet, und es gibt ja nichts Neues. Ich mache viel Sport“, sagte der ehemalige Hells-Angels-Chef. Die Behörden legen ihm die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche zur Last. Hanebuth und sein Anwalt bestreiten weiterhin alle Vorwürfe.
Im Hochsicherheitsgefängnis war er Box-Trainer für Mitinsassen
Zu seiner Zeit hinter Gittern in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz sagte Hanebuth im Interview, er habe sich vor allem als Box-Trainer von Mitinsassen die Zeit vertrieben.
Falls die Ermittlungen länger dauern sollten, will Hanebuth auf Mallorca etwas mit Sport oder Gastronomie machen. „Das sind die Sachen, die ich gut kann, damit hatte ich auch in Deutschland viel Erfolg“, sagt der Mann aus Hannover. Allerdings wolle er nur etwas „im ganz kleinen Rahmen“ machen. „Falls die Sache doch schnell vorbei ist und ich nach Hause kann“, erklärt er.
Bei einer Großrazzia unter dem Codenamen „Casablanca“ nahm die spanische Polizei im Juli 2013 Hanebuth und 24 mutmaßliche Komplizen fest. Später folgten weitere Festnahmen. Die Hells Angels hätten auf Mallorca mit Millionensummen jongliert und auf einem Anwesen residiert, dessen Wert auf 2,5 Millionen Euro geschätzt wird, teilte die Polizei damals mit.