Hannover. Zwei Jahre war der Ex-Hells-Angels-Boss in Spanien in Haft. Er kommt frei, muss aber im Land bleiben und 60.000 Euro Kaution zahlen.

Der ehemalige Rocker-Boss Frank Hanebuth wird gegen eine Kaution aus spanischer Untersuchungshaft entlassen. Er müsse 60.000 Euro hinterlegen, sich regelmäßig bei einer spanischen Behörde melden und in Spanien bleiben, teilte die Kanzlei von Fromberg am Freitag in Hannover mit. Das habe das Oberste Spanische Gericht auf die Beschwerde der Verteidigung hin entschieden. Ein Pressesprecher des Nationalen Gerichtshofs in Madrid bestätigte, dass dem Einspruch stattgegeben worden sei. Noch habe Hanebuth die 60.000 Euro aber nicht gezahlt, sagte der Sprecher in Madrid. Sobald Hannebuth bezahlt habe, komme er auf freien Fuß.

Der langjährige Präsident der inzwischen aufgelösten Hells Angels in Hannover wurde von Ermittlern als europaweit einflussreicher Rocker-Boss eingestuft. Vor zwei Jahren war er zusammen mit anderen Motorradrockern auf Mallorca festgenommen worden. Dem 50-Jährigen wird die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche zur Last gelegt. Hanebuth hatte die Vorwürfe stets bestritten. Er ist im Gefängnis im andalusischen Cádiz inhaftiert, wo auch Terroristen und Schwerverbrecher einsitzen.

Vor einem Monat hatte ein Ermittlungsrichter in Madrid entschieden, dass Hanebuth bis zu zwei weitere Jahre in Haft bleiben sollte. Gegen diesen Beschluss legten die Verteidiger Beschwerde ein. „Eine Anklage haben wir immer noch nicht“, sagte Hanebuths Anwalt Götz von Fromberg am Freitag. Sein Mandant müsse zwar in Spanien bleiben, könne sich aber nun außerhalb des Gefängnisses in Ruhe auf das Hauptverfahren vorbereiten.