Salzhemmendorf . Dem 24-Jährigen und zwei weiteren Personen wird wegen des Anschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft versuchter Mord vorgeworfen.

Die mutmaßlichen Brandstifter von Salzhemmendorf (Kreis Hameln-Pyrmont) hatten nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft keine Hintermänner. „Es gibt keine Erkenntnisse, dass noch andere Personen in den Anschlag verwickelt gewesen sein könnten“, sagte Behördensprecherin Kathrin Söfker am Montag. Das Trio sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft.

Einer der mutmaßlichen Täter des Brandanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in dem Ort. „Mit großem Entsetzen und Erschrecken ist uns diese Information zuteilgeworden“, sagte Salzhemmendorfs Bürgermeister Clemens Pommerening (parteilos) am Montag dem NDR. Der Mann war demnach sogar an den Löscharbeiten nach dem Anschlag in der Nacht zum Freitag beteiligt.

Während der Feuerwehrdienste sei er in keiner Weise politisch rechtsradikal aufgefallen, sagte der Bürgermeister. „Dann hätte die Gemeinde sofort reagiert und ihn aus dem Dienst entfernt.“ Allerdings sei er vor Jahren bereits durch kleinere Brandstiftungen strafrechtlich in Erscheinung getreten. Damals sei er aus der Feuerwehr ausgetreten. Vor zwei Jahren sei er jedoch wieder aufgenommen worden.

Bei dem Brandanschlag wurde aus einem Auto mit laufendem Motor ein Molotow-Cocktail in die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie geworfen. Die 34-jährige Mutter und ihre vier, acht und elf Jahre alten Kinder aus Simbabwe konnten das Gebäude gerade noch rechtzeitig verlassen. Am Wochenende erließ die Staatsanwaltschaft Hannover Haftbefehl gegen zwei Männer im Alter von 24 und 30 Jahren aus dem Ort sowie gegen eine 23-jährige Frau aus der Region Hannover wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes. Die mutmaßlichen Brandstifter sitzen in Untersuchungshaft.

Der Bürgermeister von Salzhemmendorf ist entsetzt darüber, dass der 24 Jahre alte mutmaßlichen Brandsatz-Werfer Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr war. „Er ist umgehend beurlaubt worden.Es war der Feuerwehr wichtig, gleich Stellung zu beziehen“, sagte Pommerening am Montag. „Der Schock in der Feuerwehr sitzt tief.“