Hannover. Fahrraddiebe begnügen sich immer seltener mit klapperigen Rostlauben. Stattdessen legen sie zunehmend Wert auf Qualität.

Fahrraddiebe in Niedersachsen legen offenbar immer größeren Wert auf teure Beute. Landesweit wurden im ersten Halbjahr 2015 Fahrräder im Wert von rund 8,9 Millionen Euro gestohlen. Der Sachschaden ist damit nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) in Hannover gut 800 000 Euro höher als im ersten Halbjahr 2014. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 betrug die Steigerung sogar 2,3 Millionen Euro.

Landesweit wurden nach Zahlen des LKA zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni dieses Jahres 17 240 Fahrraddiebstähle angezeigt. Dies sind zwar etwas weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dass die Schadenssumme insgesamt trotzdem deutlich gestiegen ist, liege am höheren Wert der entwendeten Räder, sagte ein Sprecher. Im Schnitt wurde der Wert jedes gestohlenen Rades mit 515 Euro angegeben. Im Vorjahr waren es 435 Euro.

Regionale Schwerpunkte des Fahrraddiebstahls seien die Polizeidirektionen Oldenburg und Osnabrück sowie die Städte Braunschweig, Hannover und Hildesheim, sagte der Sprecher. Der Anteil der E-Bikes an den gestohlenen Rädern sei dabei insgesamt zu vernachlässigen.

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstahl ist nach wie vor vergleichsweise niedrig. Sie liegt bei weniger als zehn Prozent. Eine Ursache dafür sei, dass wieder aufgetauchte Fahrräder wegen fehlender Individualnummern den Eigentümern nicht zugeordnet werden können.