Wilhelmshaven . Die Besatzung der Fregatte „Schleswig-Holstein“ ist im Mittelmeer unterwegs, um Flüchtlingen in Seenot zu helfen.
Mit drei Rettungseinsätzen hat die Besatzung der Fregatte „Schleswig-Holstein“ vergangenen Wochenende 1.083 Flüchtlingen aus Libyen und Syrien im Mittelmeer das Leben gerettet.
Am Montagnachmittag lief das Marineschiff mit 522 gerettete Menschen an Bord in den süditalienschen Hafen von Salermo ein. Die 417 Männer, 63 Frauen und 42 Kindern waren am Sonntag 148 Kilometer nordwestlich von Tripolis in Seenot geraten. Nach dem Einlaufen wurden die Menschen an die italienischen Behörden übergeben.
Seit Freitag konnte die Besatzung der deutschen Fregatte zahlreiche in Seenot geratene afrikanische Flüchtinge retten. Zunächst waren es 84 Männer, 4 Frauen und 2 Kinder, die später an das luxemburgische Schiff Bourbon Argos übergeben wurden. Bei einem weiteren Rettungseinsatz am Sonnabend wurden 324 Männer, 79 Frauen und 68 Kinder an Bord genommen. Auf Empfehlung der Seenotleitstelle Maritime Rescue Coordination Center in Rom waren die 471 Geretteten von dem englischen Schiff Bulwark übernommen worden.
Deutsche Marine rettet seit Anfang Mai 5046 Menschen aus dem Meer
Im Rahmen des Einsatzes im Mittelmeer sind von Schiffen der Deutsche Marine seit Anfang Mai dieses Jahres insgesamt 5046 Menschen (3821 Männer, 904 Frauen und 321 Kinder) gerettet worden.
Die Fregatte „Schleswig-Holstein“ (Heimathafen Wilhelmshaven) und der Tender „Werra“ (Heimathafen Kie) der Marine sind seit dem 8. Juni zur Seenotrettung im Mittelmeer untewegs. „Der Einsatz dauert vier Monate“, so Kapitänleutnant Katrin Miller, Sprecherin der Bundeswehr für die Seenotrettung im Mittelmeer. „ Die beiden Schiffe werden dann von anderen Schiffen der Marine abeglöst werden.“
Wegen des Anstiegs der Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa und der humanitären Situation von Schiffbrüchigen im Mittelmeer hat die Bundesregierung nach dem Sondergipfel der Europäischen Staats- und Regierungschefs vom 23. April 2015 beschlossen, mit Schiffen der Deutschen Marine einen Beitrag zur Seenotrettung im Mittelmeer zu leisten.
Die Soldaten leisten Hilfe nach völkerrechtlichen Grundsätzen
Seit dem 7. Mai 2015 beteiligt sich die Deutsche Marine an der Seenotrettung im Mittelmeer. Die Soldaten leisten ihre Hilfe nach den völkerrechtlichen Grundsätzen gemäß Artikel 98 des Seerechtsübereinkommens (SRÜ) der Vereinten Nationen. „Die Rettung von Menschen in Seenot ist die Pflicht jedes Seefahrers, unabhängig davon, ob es sich um Migranten, Fischer oder andere Personen handelt. Es ist immer richtig, Menschenleben zu retten“, heißt es auf der Seite der Bundeswehr.