Saubere, helle Bahnsteige, Aufzüge und neue Wartehäuschen haben die Zahl der Pendler bereits um 20 Prozent steigen lassen. Nun sollen weitere Haltestellen aufwändig modernisiert werden.

Hannover. Mit Millionenaufwand werden in Niedersachsen in den kommenden Jahren dutzende weitere kleine und mittelgroße Bahnhöfe modernisiert. Das vor zehn Jahren gestartete Programm „Niedersachsen ist am Zug“ geht in eine dritte Runde.

Die Vereinbarung dazu will Bahnchef Rüdiger Grube an diesem Donnerstag mit Ministerpräsident Stephan Weil und Verkehrsminister Olaf Lies (beide SPD) in Hannover unterzeichnen. Das Modernisierungsprogramm ist von ähnlicher Dimension wie die vorherige Stationsoffensive, bei der seit 2009 rund 120 Millionen Euro zur Herrichtung von 40 Bahnhöfen investiert werden. An den Kosten beteiligen sich Land und Bahn.

In einem ersten Modernisierungsschritt wurden von 2004 bis 2007 bereits 32 Stationen für 85 Millionen Euro in Schuss gebracht. Unter anderem wurden Bahnsteige erneuert und für ein bequemeres Ein- und Aussteigen erhöht, Aufzüge und Wartehäuschen eingerichtet und die Beleuchtung sowie die Anzeige erwarteter Züge verbessert. Von den rund 380 niedersächsischen Stationen ist inzwischen mehr als die Hälfte modernisiert.

Nicht nur wegen besserer Fahrpläne und neuer Züge, sondern auch dank der neu hergerichteten Stationen ist die Zahl der Bahnpendler in Niedersachsen in den vergangenen fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen. Die von den Reisenden in Regionalzügen zurückgelegte Summe an Kilometern stieg von 2008 bis 2013 um 32 Prozent.

Zu der geplanten Y-Trasse der Deutschen Bahn von Hannover Richtung Hamburg und Bremen will Verkehrsminister Lies an diesem Dienstag über den bevorstehenden Bürgerdialog informieren. Dabei sollen Anwohner der betroffenen Regionen, Verbände und Bürgerinitiativen zu den diskutierten Trassenvarianten Stellung nehmen können. Bahn und Bund hatten zugesichert, die Ergebnisse des Bürgerdialogs bei der Wahl der Trassenvariante zu berücksichtigen. Die neue Bahnstrecke soll mehr Platz für Güterzüge aus den norddeutschen Seehäfen ins Hinterland schaffen.