Die schweren Herbststürme „Christian“ und „Xaver“ haben viele Kegelrobben von ihren Muttertieren weggerissen. In Seehundstationen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden die verwaisten Robben-Babys aufgepäppelt.
Norddeich/Friedrichskoog. Die schweren Herbststürme „Christian“ und „Xaver“ haben viele kleine Kegelrobben von ihren Müttertieren weggerissen. Die Jungen werden derzeit in Seehundstationen aufgepäppelt. In der Seehundstation Nationalpark-Haus im ostfriesischen Norddeich sind vier Kegelrobben untergebracht. Sie hätten die Quarantäne-Station verlassen und seien jetzt in den Aufzuchtbecken, teilte die Seehundstation am Donnerstag mit. Eines der Waisen wurde von seinem Paten auf den Namen „Xaver“ getauft.
Auch in der Seehundstationen Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen werden verwaiste Kegelrobben-Babys aufgepäppelt. Dort sind insgesamt zehn Tiere untergekommen. Zuletzt traf am Mittwoch ein zwei bis drei Wochen altes Kegelrobben-Baby ein, das auf der Insel Sylt gefunden wurde. „Mit knapp 14 Kilogramm Gewicht ist es deutlich zu schmächtig für sein Alter“, sagte die stellvertretende Leiterin der Aufzuchtstation, Eva Baumgärtner, am Donnerstag.
Anders als Seehunde bringen Kegelrobben ihre Jungen mitten im Winter zwischen November und Januar zur Welt. Sie werden mit einem weißen Embryonalfell geboren. Es schützt die Tiere vor Kälte, ist jedoch nicht wasserdicht und daher zum Schwimmen ungeeignet.
Ihre ersten Lebenswochen verbringen Kegelrobben deshalb an Land. Dort werden sie von den Müttern gesäugt und während der Nahrungssuche am Strand abgelegt. Diese Jungtiere sind meistens nur vorübergehend verlassen – daher der Name Heuler – und sollten von Menschen weiträumig gemieden werden.