Gullideckel aufgeschwemmt, Bahnstrecken gesperrt, Straßen und Keller überflutet: Nach heftigen Regenfällen kämpft die Feuerwehr noch immer gegen das Hochwasser. Meteorologen rechnen mit weiteren Schauern.

Hannover. Im Süden und Osten Niedersachsens kämpft die Feuerwehr nach starken Gewittern in der Nacht weiterhin gegen die Regenfluten. Das Hochwasser legt zunehmend auch den Verkehr lahm. Die Standspur der Autobahn 7 bei Laatzen in Richtung Süden sei bereits wegen Überflutung gesperrt, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Hildesheim am Mittwoch. Bei weiteren Regenfällen müsse auch die Fahrbahn gesperrt werden. Weil einige Bahnübergänge auf der Strecke zwischen Hildesheim und Braunschweig überschwemmt waren, wurde die ICE-Bahnstrecke von den frühen Morgenstunden bis zum Mittag gesperrt.

Besonders brenzlig ist die Hochwasserlage in der Gemeinde Sarstedt im Kreis Hildesheim. Mehrere hundert Keller standen am Morgen unter Wasser, Kanäle drohten die Straßen zu überschwemmen. Rund 200 Einsatzkräfte kämpften seit den Morgenstunden mit tausenden Sandsäcken und Pumpen gegen die Wassermassen an, sagte ein Sprecher des Technischen Hilfswerks. Zubringerstraßen wie auch weite Teile der Sarstedter Innenstadt waren für den Verkehr abgeriegelt. Wegen der Sperrungen blieben auch zwei Sarstedter Grundschulen geschlossen. Rund 700 Schüler konnten am Mittwoch zu Hause bleiben.

Die Helfer haben in Sarstedt alle Hände voll zu tun, um den Wasserpegel der randvollen Kanäle der Stadt zu senken. „Wenn wir die Kanäle nicht abpumpen, wird die komplette Innenstadt überflutet“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. „Die Bevölkerung kann sich mit Sandsäcken eindecken und muss sich selber helfen.“ Die Stadtverwaltung hatte ein Bürgertelefon eingerichtet.

Zwei der sechs Talsperren im Westharz sind mittlerweile randvoll. Der Innerste- und der Eckerstausee waren nach Angaben der Harzwasserwerke in Hildesheim am Mittwochvormittag jeweils zu fast 100 Prozent gefüllt. Auch für die kommenden Tage rechnet der Deutschen Wetterdienst mit starken Regenfällen im Süden und Osten Niedersachsens.