CDU bestätigt Björn Thümler als Fraktionschef. SPD wählt Johanne Modder. Dürr soll Vorsitzender der FDP bleiben. Die Grünen warten noch.

Hannover. Zwei Tage nach der Landtagswahl haben sich die neu zusammengesetzten Fraktionen am Dienstag in Hannover zu ihren ersten Sitzungen getroffen. Nach der äußerst knapp verloren Wahl hat die neue CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag den bisherigen Fraktionschef Björn Thümler im Amt bestätigt. Er erhielt am Dienstagnachmittag das Votum aller anwesenden 53 Abgeordneten, ein Fraktionsmitglied konnte nicht zur Sitzung erscheinen. Der noch amtierende Regierungschef David McAllister ließ anschließend weiter offen, ob er mittelfristig doch das Amt des Oppositionsführers in Niedersachsen anstrebt und Thümler ablösen wird. „Nun warten wir einfach mal in Ruhe ab, wie es weitergeht“, sagte er.

Die SPD hat parallel die bisherige Parlamentarische Geschäftsführerin Johanne Modder zur Fraktionsvorsitzenden gewählt. Die 52-Jährige aus dem ostfriesischen Leer ist zugleich Vorsitzende des zweitgrößten SPD-Bezirks Weser-Ems und sitzt seit zehn Jahren als Abgeordnete im Landtag. Die neu ins Parlament gewählten Abgeordneten waren am Dienstag in Hannover zu ihren ersten Fraktionssitzungen zusammengekommen.

Die FDP-Fraktion soll weiterhin von Christian Dürr geführt werden. Der Spitzenkandidat Stefan Birkner kündigte am Dienstag an, nicht für diesen Posten antreten zu wollen und schlug Dürr vor. Birkner will jedoch für den stellvertretenden Fraktionsvorsitz zusammen mit dem bisherigen Wirtschaftsminister Jörg Bode kandidieren. Der gesamte Vorstand soll am 29. Januar gewählt werden.

Die Grünen wollten mit ihren Wahlen bis zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen mit der SPD warten. Nach bisher unbestätigten Medienberichten gilt aber auch bei ihnen eine Neuwahl des Vorsitzes noch an Dienstag als möglich. Als Kandidatin gilt die Landesparteichefin Anja Piel (47), die gemeinsam mit dem bisherigen Fraktionschef Stefan Wenzel (50) im Wahlkampf das grüne Spitzen-Duo bildete. Er gilt als Kandidat für das Umweltministerium.

SPD und Grüne haben bei der Wahl am Sonntag einen hauchdünnen Vorsprung von einem Mandat erlangt. Sie haben zusammen 69 Sitze im neuen Parlament und wollen eine Koalitionsregierung bilden. Die CDU zieht mit 54 Abgeordneten, die FDP mit 14 Abgeordneten in den neuen Landtag ein.