Beide Lager, Schwarz-Gelb und Rot-Grün, zeigen sich trotz annähernd gleicher Umfragewerte siegesgewiss.

Hannover. Auf der Zielgeraden zur Landtagswahl in Niedersachsen haben sich die Parteien noch einmal ins Zeug gelegt. Die CDU holte sich für Kundgebungen in Stade und Oldenburg am Donnerstag Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Spitzenkandidat der SPD, Stephan Weil, bekam in Hannover Rückhalt unter anderem von Altkanzler Gerhard Schröder.

„Es geht um jeden einzelnen Menschen in Niedersachsen“, sagte Merkel bei der zentralen Abschlussveranstaltung der CDU in Oldenburg. Mehr als 2000 Parteianhänger jubelten ihr dort zu. Bereits am Nachmittag waren Merkel und McAllister bei einer gemeinsamen Kundgebung in Stade aufgetreten. Für den Ministerpräsidenten, der aus dem Nachbarkreis Cuxhaven stammt, war der Auftritt dort ein Heimspiel. Es werde am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen, sagte McAllister und rief: „Wir wollen siegen und wir werden siegen.“

Für die SPD meinte unter anderem Altkanzler Schröder auf einer Veranstaltung in Hannover: „Es wird werden.“ An seiner Seite machten Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier noch einmal Stimmung für Spitzenkandidat Weil. Steinmeier sagte: „Stephan wird Herrn McAllister und Schwarz-Gelb rausschmeißen.“ Ein rot-grüner Erfolg in Niedersachsen werde einer starken SPD-Mehrheit Gestaltungsmöglichkeiten im Bundesrat sichern, betonte er vor etwa 2000 SPD-Anhängern.

Trotz schlechter Umfragewerte gab sich auch der Bundestagsfraktionschef der Linken, Gregor Gysi, bei der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung seiner Partei in Braunschweig überzeugt, dass die Linke weiter im Landtag in Hannover bleiben wird. „Ich bin optimistisch, dass wir einziehen werden, mit fünf Prozent oder mehr“, sagte er.

Am Sonntag können gut 6,1 Millionen Frauen und Männer in Niedersachsen über die Zusammensetzung des neuen Landtags in Hannover entscheiden. Nach den letzten Umfragen liegen Rot-Grün und Schwarz-Gelb gleichauf. Knapp wird es wahrscheinlich für die FDP, die nach Umfragen bei rund fünf Prozent liegt. Linke und Piraten werden den jüngsten Trends zufolge nicht im nächsten Landtag vertreten sein.

SPD und FDP wollen ihren Wahlkampf am Freitag abschließen, die Grünen erst am Sonnabend.