Ministerpräsident David McAllister hat ein Krisentreffen für die angeschlagenen Siag Nordseewerke einberufen. 300 Metaller erwartet.
Hannover/Emden. Mit Spannung wird in Ostfriesland das Krisengespräch bei der niedersächsischen Landesregierung zur Rettung der angeschlagenen Siag Nordseewerke erwartet: Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat für Montagabend alle Beteiligten zum Spitzengespräch in die Staatskanzlei eingeladen. Der Betriebsrat hofft auf einen weiteren Kredit für den Offshore-Zulieferer mit 700 Mitarbeitern. Eine Insolvenz würde die Suche nach einem Investor und die Arbeit an laufenden Aufträgen erschweren, sagte ein Sprecher. Zu dem Spitzengespräch wollen auch rund 300 Metaller aus Emden anreisen und für den Erhalt des Standortes protestieren.
Der Demonstration will sich auch die Emder FDP-Fraktion anschließen. Zuvor soll es aber noch ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) geben. „Ich hoffe sehr, dass wir Ä...Ü auf Verständnis stoßen werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Erich Bolinius am Sonntag laut Mitteilung. Der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies sagte dagegen über Bode: „Ich habe den Eindruck, dass er den Fall schon zu den Akten gelegt hat.“
In einer Resolution aller Fraktionen hatte der Rat der Stadt am Donnerstag alle möglichen Hilfen zum Erhalt der Arbeitsplätze in Emden gefordert. Auch stehe der ThyssenKrupp-Konzern als früherer Eigentümer der ehemaligen Traditionswerft in der Verantwortung. Zudem solle die Bundesregierung mittelständische Unternehmen der Offshore-Industrie wirtschaftlich und finanziell unterstützen. Damit solle der Zeitraum bis zum Durchbruch bei der Offshore-Energiegewinnung überbrückt werden.