In ganz Norddeutschland gibt es am Freitag Versammlungen und Informationsstände. Gewerkschaft protestiert gegen Leiharbeit.
Hamburg/Emden/Neubrandenburg. Die IG Metall Küste stemmt sich gegen Leiharbeit, Werkverträge sowie befristete Einstellungen. Die Gewerkschaft will am (morgigen) Freitag, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, in Betrieben und Städten gegen die Zunahme dieser prekären – unsicheren – Beschäftigung protestieren. Geplant seien unter anderem Versammlungen für Leiharbeiter beim Kranbauer Manitowoc in Wilhelmshaven, bei den SIAG Nordseewerken und der Cassens-Werft in Emden sowie in Neubrandenburg beim Autozulieferer MAT. Außerdem werden Flugblätter verteilt und an Informationsständen soll unter anderem in Kiel, Flensburg, Rendsburg und Leer-Papenburg über Arbeitsbedingungen und -verträge informiert werden.
Mit einer Befragung unter mehr als 300 Betriebsratsvorsitzenden aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Nordwestniedersachsen hat die Gewerkschaft ihre Forderung nach sozialversicherungspflichtigen unbefristeten Arbeitsverträgen untermauert. Mehr als ein Drittel der Unternehmen im Bereich des Bezirks Küste setzten bei der Aufstockung des Personals auf Leiharbeit und zehn Prozent auf Werkverträge. In jeder zweiten Firma erfolgten Neueinstellungen nur befristet. „Viele Unternehmen wälzen alle Risiken auf die Beschäftigten ab. Sie nutzen Leiharbeit, um die Löhne zu drücken und die Stammbelegschaft unter Druck zu setzen“, kritisierte der IG-Bezirksleiter, Meinhard Geiken. Er monierte, dass Leiharbeit immer öfter nicht für ihren ursprünglichen Zweck, das Abarbeiten von Auftragsspitzen, genutzt werde, sondern dauerhaft.