Nach vier Jahren Abwesenheit ist Continental wieder in den Leitindex Dax zurückgekehrt. Zum Handelsauftakt verlor die Aktie aber.

Hannover/Frankfurt. Der Autozulieferer Continental ist zurück in der Spitzengruppe der deutschen Börsenkonzerne. Am Montag startete das Unternehmen nach rund vier Jahren Abwesenheit wieder im Leitindex Dax in den Aktienhandel. Der erste Tag brachte für den Autozulieferer aber Verluste: Zum Handelsschluss sanken die Conti-Papiere am Abend um 2,54 Prozent auf 81,49 Euro.

Die Hannoveraner waren Ende 2008 aus der Klasse der 30 wichtigsten Aktiengesellschaften ausgeschieden. Anfang September hatte die Deutsche Börse den Wiederaufstieg aus dem Index der mittelgroßen Werte, dem MDax, bekanntgegeben. Conti erhofft sich von der Rückkehr mehr Nachfrage nach den eigenen Papieren.

Die Aktie gewann seit Jahresbeginn um mehr als 70 Prozent an Wert. Zum Handelsstart im Dax verbuchte sie zunächst aber ein deutliches Minus. Am frühen Nachmittag betrug der Verlust teils über 3 Prozent. Solche Abschläge sind bei Umgruppierungen von Aktienindizes nicht ungewöhnlich: In der Regel legen Aufsteiger schon vor der Bekanntgabe und Umsetzung der Änderungen zu und geben dann nach dem Vollzug nach.

Continental war zum Jahreswechsel 2008/2009 aus dem Dax gefallen. Grund war damals ein zu geringer Anteil frei handelbarer Aktien nach dem überraschenden Übernahmevorstoß des damaligen Konkurrenten und heutigen Großaktionärs Schaeffler. Inzwischen konnte der Reifen- und Autotechnikspezialist bei den Kernkriterien einer Dax-Mitgliedschaft - Marktkapitalisierung und Handelsvolumen – jedoch stark zulegen.

Pünktlich zur Dax-Rückkehr bekräftigten die Niedersachsen trotz der lahmenden westeuropäischen Autokonjunktur ihr Gewinnziel. „Conti bleibt auf Rekordkurs“, sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Der Konzern hatte seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr zuvor schon erhöht.

Eine Präsenz unter Deutschlands Top-30-Börsenfirmen sichert eine höhere internationale Aufmerksamkeit vor allem bei spezialisierten Fonds. Auch das Leverkusener Chemieunternehmen Lanxess wurde am Montag im Dax platziert, die Papiere verbuchten zum Start ebenfalls Verluste. Der Lkw-Bauer MAN und der Handelsriese Metro mussten den Dax verlassen.