Der mit plutoniumhaltigen Kernbrennstäben beladenene Frachter hat die deutsche Küste erreicht. Der Transport wurde von Protesten begleitet.
Nordenham. Ein mit plutoniumhaltigen Kernbrennstäben beladener Frachter ist am Sonntagnachmittag in der Wesermündung angekommen. Von Nordenham aus sollen dann die acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield mit zwei Spezial-Lastwagen zum Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln transportiert werden. Begleitet worden war der Frachter von Polizeischiffen. Aber auch Greenpeace-Boote hätten ihn umrundet, sagte ein Sprecher der Organisation.
Gegner des umstrittenen Transports waren bereits am Sonnabendabend zu Mahnwachen nach Nordenham und Grohnde gekommen. Von den Brennstäben geht ihrer Ansicht nach ein großes Risiko aus.
In Nordenham hatten sich nach Polizeiangaben knapp drei Dutzend Menschen versammelt. Einige von ihnen waren mit Kajaks und Schlauchbooten auf der Weser unterwegs. Knapp 60 Demonstranten waren nach Polizeiangaben zum Atomkraftwerk in Grohnde gekommen. Sie hatten nach Angaben von Tobias Darge, einem Sprecher der „Regionalkonferenz Grohnde abschalten“ Zelte aufgebaut. Auf Transparenten stand unter anderem „Verantwortung heißt abschalten.“
Die „Atlantic Osprey“ transportiert bereits die Spezial-Lastwagen mit den acht Brennelementen. Diese Fahrzeuge sollen sich nach Polizeiangaben zügig auf den Weg Grohnde machen, wo der Energiekonzern Eon ein Atomkraftwerk betreibt.
Die sogenannten Mischoxid-Brennelemente (MOX) für Grohnde enthalten hochgiftiges Plutonium und stellen nach Ansicht von Greenpeace-Sprecher Heinz Smital ein unkalkulierbares Risiko dar.
Anfang der Woche hatten der Kreis Wesermarsch und die Stadt Nordenham in einer Resolution den Stopp des Atomtransports gefordert. Alle Anträge für Kernbrennstofftransporte landen beim Bundesamt für Strahlenschutz, das deren Sicherheit prüft. „Werden alle Voraussetzungen erfüllt, müssen wir eine Genehmigung erteilen. Der Antragsteller hat dann einen Rechtsanspruch darauf“, sagte Sprecher Florian Emrich. Ist ein Transport also erstmal genehmigt, kann er ohne weiteres nicht mehr aufgehalten werden.