Umweltschützer wollen wegen Sicherheitsbedenken beim Transport von MOX-Brennelementen den Hafenausschuss einschalten.
Hannover. Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner wirft den Kritikern des bevorstehenden Transportes plutoniumhaltiger Mischoxid-(MOX)-Brennelemente nach Niedersachsen Unredlichkeit vor. Gerade die Grünen hätten es in ihrer Regierungszeit im Bund so gewollt, dass das bei der Wiederaufarbeitung entstehende Plutonium in neue Brennelemente eingesetzt werde, sagte der FDP-Politiker am Freitag im „Nord-West-Radio“.
Jetzt müsse Deutschland die MOX-Brennelemente auch zurücknehmen, fügte Birkner hinzu. Es sei das „gemeinsame Interesse“, dass das Plutonium nun in den Kernkraftwerken abgebrannt werde.
Zu Einzelheiten des Transportes machte Birkner keine Angaben. Das sei Sache des Bundesamtes für Strahlenschutz, das die Lieferung genehmigt habe. Insgesamt sollen 16 MOX-Brennelemente von der britischen Atomfabrik Sellafield ins AKW Grohnde gebracht werden. Das für den Transport vorgesehene Schiff „Atlantic Osprey“ hatte am Mittwoch den Hafen Workington nahe Sellafield verlassen, war aber am Donnerstag zunächst dorthin zurückgekehrt.
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Der Umschlag der Brennelemente soll im Hafen von Nordenham erfolgen. Der Landkreis Wesermarsch ist nach Angaben von Landrat Michael Höbrink (SPD) an den Transportplanungen nicht beteiligt worden. Am Montagabend wollen der Kreistag und der Stadtrat von Nordenham zu einer gemeinsamen Sitzung zum Thema MOX-Transporte zusammenkommen.
Umweltschützer wollen zudem den Hafenausschuss des niedersächsischen Landtags einschalten. In einem Brief an den Vize-Chef und hafenpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion Olaf Lies (SPD) meldeten Anti-Atomkraft-Bürgerinitiativen am Freitag Sicherheitsbedenken gegen das Transportschiff an. Die „Atlantic Osprey“ habe keine Doppelwand, kein zweites Antriebssystem und kein Querschott zum Abdichten von eindringendem Wasser, hieß es in dem Schreiben. Der Hafenausschuss solle sich deshalb in einer Sondersitzung des Themas annehmen. (dapd)