172 Flüchtlinge aus Libyen sind in dem Durchgangslager Friedland im Landkreis Göttingen untergebracht. Sie sollen zwei Wochen bleiben.

Friedland. Das Grenzdurchgangslager Friedland ist so voll wie schon lange nicht mehr. Mehr als 600 Flüchtlinge und Zuwanderer haben eine vorläufige Unterkunft in der Aufnahmeeinrichtung im Landkreis Göttingen erhalten. Neben gut 400 Asylbewerbern und rund drei Dutzend deutschstämmigen Aussiedlern sind dort nach Angaben des Leiters Heinrich Hörnschemeyer vom Mittwoch auch 172 Libyen-Flüchtlinge untergebracht. Sie waren im Zuge des Schutzprogrammes des UN-Flüchtlingshilfswerkes zu Beginn dieser Woche nach Deutschland gekommen.

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Diese unter dem Schutz der UN stehenden Menschen, darunter knapp 50 Kinder und Jugendliche, gehören zum ersten Kontingent von insgesamt 900 Flüchtlingen, die nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz bis 2014 in der Bundesrepublik aufgenommen werden sollen. Sie hatten zuletzt in einem tunesischen Lager gelebt. Die ursprünglich aus Ländern wie Sudan, Eritrea, Äthiopien, Irak oder Pakistan stammenden Flüchtlinge hatten in Libyen gearbeitet oder studiert und waren vor dem Bürgerkrieg ins Nachbarland geflohen.

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Die rund 120 Erwachsenen sollen am Donnerstag in Friedland mit mehrtägigen Kursen beginnen, um ihnen die Eingewöhnung in Deutschland zu erleichtern, sagte Hörnschemeyer. Die Kinder und Jugendlichen werden gemeinsam mit den anderen Kindern im Lager betreut.

Die Libyen-Flüchtlinge bleiben zwei Wochen lang in Friedland. Dann werden sie auf die einzelnen Bundesländer aufgeteilt. Im Oktober werden in Friedland die nächsten 100 besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge erwartet.

Unter den Asylbewerbern im Lager stellen nach Hörnschemeyers Angaben mittlerweile Flüchtlinge aus Syrien die größte Gruppe. Aussiedler aus der früheren Sowjetunion spielen dagegen eine immer geringere Rolle.

Mit Material von dpa