Durch die Verzögerung beim geplanten Gesetz zur Endlagersuche werden die Erkundungsarbeiten länger dauern. Altmaier verschob Termin.
Hannover/Gorleben. Die Erkundungsarbeiten im Bergwerk Gorleben werden wegen der Verzögerungen beim geplanten Endlagersuchgesetz wohl länger fortgeführt. Die Einstellung der Arbeit sei möglicherweise erst im Dezember statt wie geplant bereits im September möglich, sagte Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) am Donnerstag im Landtag in Hannover. „Unser Ziel bleibt es aber, möglichst bald zu einer Einstellung der Erkundungsarbeiten zu kommen. Wann das konkret der Fall sein wird, ist noch offen“, sagte er.
+++ Gorleben wird "genehmigungsreif" gemacht +++
Birkner deutete die Möglichkeit an, dass in Gorleben künftig unabhängige Forschungen zum Medium Salz durchgeführt werden könnten. Ihm sei aber auch klar, dass dies möglicherweise auch als heimliche weitere Erkundung verstanden werde. Das wolle er aber nicht, sagte Birkner. Ursprünglich sollte ein Gesetz zur Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll bis zum Sommer vorliegen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) verschob diesen Termin kürzlich auf Ende des Jahres.
Der Hauptbetriebsplan für das Erkundungsbergwerk in Gorleben als möglichem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll soll verlängert werden. Das bestätigte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Donnerstag. Als eigentliche Genehmigung regelt der Plan die technischen Abläufe im Bergwerk.
Das Bundesumweltministerium habe das BfS um eine dreimonatige Verlängerung gebeten, teilte ein Sprecher mit. Daraufhin sei vom Bundesamt für Strahlenschutz ein entsprechender Antrag beim Landesbergamt gestellt worden, der dort zur Zeit bearbeitet werde.
Der aktuelle Hauptbetriebsplan läuft zum 30. September aus. Drei Monate vorher müsse turnusmäßig eine Verlängerung beantragt werden, erklärte der BfS-Sprecher. Das geschehe unabhängig davon, ob Gorleben stillgelegt, offen gehalten oder weiter betrieben werde, betonte er. Atomkraftgegner hatten den Antrag auf Verlängerung als eine Fortsetzung des Ausbaus kritisiert.
Bund und Länder hatten einen Neustart bei der Suche nach einem Endlager-Standort beschlossen, seitdem ist die Zukunft von Gorleben ungewiss. Kernkraftgegner fordern seit Jahren das endgültige Aus für den Salzstock im Landkreis Lüchow-Dannenberg.
(Mit Material von dpa/dapd)