Das Welterbe-Bergwerk in St. Andreasberg im Harz soll internationalen Standard erhalten. Die Grube kann dann ohne Führung besichtigt werden.

St. Andreasberg. Die zum Unesco-Welterbe Harz gehörende Grube Samson in St. Andreasberg (Kreis Goslar) soll auf internationalen Standard ausgebaut werden. Der Direktor der Stiftung Unesco-Welterbe Harz, Reinhard Roseneck, legte am Donnerstag im Museum einen Masterplan vor, der Ausgaben von rund vier Millionen Euro vorsieht. Teil der Modernisierung sei, dass das 1521 errichtete Silberbergwerk künftig ohne Führung besichtigt werden kann. Besucher sollen mit tragbaren Geräten ausgerüstet werden, die sie zwischen den einzelnen Teilen der Einrichtung, auf dem Gelände, dem Hauptgebäude, der Schachthalle und dem klassischen Bergwerk leiten. Rund 3,5 Millionen Menschen besuchten das Schaubergwerk seit seiner Gründung in den 50er Jahren.

Roseneck erhofft sich von der Modernisierung vor allem eine seiner Bedeutung angemessene Einbindung der Einrichtung in die anderen Harzer Weltkulturerbestätten wie das Bergwerk Rammelsberg, die Altstadt Goslar oder das Kloster Walkenried. Hintergrund ist, sagte der Stiftungsdirektor, dass der vor rund einem Jahr erreichte Titel Weltkulturerbestätten von der Tourismusbranche und der Wirtschaft viel stärker genutzt werden müsse.

"Die Grube ist eine auf der Welt einzigartige über- und untertägige Anlage eines Kleinbergwerkes und bis heute in das System der Oberharzer Wasserwirtschaft eingebunden“, berichtete der Leiter des Museums, Jochen Klähn. Sie sei zu ihrer Betriebszeit mit 810 Metern die tiefste Grube der Welt gewesen. Im Rekordjahr 1822 wurden 3040 Kilogramm Silber aus der Grube gefördert. Die letzte Schicht mit 80 Bergleuten fand am 31. März 1910 statt. (dpa)