Gute Nachrichten für Apfel-Freunde: In diesem Jahr wird es reichlich Äpfel geben. Die gerade begonnene Ernte läuft gut an. Auch die Qualität ist gut.

Jork. In diesem Jahr wird es reichlich Äpfel geben. Nachdem die frühen Sorten im August von den Bäumen geholt worden sind, beginnen Bauern und Plantagenbesitzer jetzt mit der Haupternte der Sorten Elstar, Holsteiner Cox und Jonagold. Matthias Görgens von der Obstbauversuchsanstalt in Jork rechnet mit 285.000 Tonnen. Im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen nach seinen Angaben 220 000 Tonnen Äpfel geerntet.

„Das Preisniveau verändert sich nicht“, sagte Görgens am Dienstag. Auch die Qualität der Äpfel, die sich an der roten Ausfärbung sehen lässt, bewertete er als gut. Auf 7750 Hektar bauen 700 Betriebe in Niedersachsen die Frucht an, vorrangig im Gebiet Niederelbe. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geht davon aus, dass überall in Europa die Ernteerträge leicht steigen.

Am häufigsten werden die Sorten Jonagold und Elstar angebaut. Sie wachsen auf 60 Prozent der Anbauflächen. „Die sind bei den Supermarktketten beliebt und in der Vermarktung gut, weil sie jeder kennt“, weiß Besitzer des Obsthofes Rhiess in Braunschweig, Matthias Rhiess. Er selbst habe auch andere Sorten, wie Topaz, Pinova und Rubinette.

Im Anbau sind diese nach seinen Angaben aber aufwendiger – allein der Schnitt der Äste sei arbeitsintensiver. Außerdem brächten sie auf die Fläche umgerechnet nur die Hälfte an Ertrag. “Trotzdem sind sie geschmacklich sehr gut. Die Rubinette ist zum Beispiel eher säuerlich-süß und in der Form etwas kleiner“, sagte Rhiess.

Oft läge es auch an der Farbe, dass einige Sorten besser vermarktet werden könnten. Der Obstbauer verkauft die „kleinen“ Sorten deswegen direkt an Privatpersonen. Rhiess ist einer weniger Plantagenbesitzer im östlichen Niedersachsen. Die guten Böden in der Region seien eher zum Anbau von Zuckerrüben geeignet, begründete er.

Werden viele Äpfel geerntet, lassen Gartenbesitzer ihre Äpfel oft vermosten. „Durch die guten Apfelernten vergangener Jahre haben viele Privatmostereien in Niedersachsen geöffnet“, sagte die Landessprecherin des Pomologen-Vereins, Ute Hoffmann. In der Saison böten Mostereien in den ländlichen Regionen zu unterschiedlichen Öffnungszeiten und auch nach Terminvereinbarung an, Äpfel zu Saft zu verarbeiten. (dpa)