Ausgelieferte Ware zurückgerufen - Ergebnis der Eierproben soll kommende Woche vorliegen

Meppen/Hannover. Erneuter Dioxin-Alarm wegen Eiern aus Niedersachsen: Derzeit prüfen die Behörden, ob sich noch belastete Eier im Handel befinden und suchen nach der Ursache der Dioxin-Belastung. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Eier aus dem zwischenzeitlich gesperrten Freilandbetrieb im Landkreis Emsland weiterhin in den Verkaufsregalen befinden, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Verzehr bestehe aber nicht.

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Die Eier sind den Angaben zufolge über eine Vermarktungsgesellschaft im Landkreis Diepholz an mehrere Handelsketten ausgeliefert worden, unter anderem nach Bayern. Eine der Packstationen befand sich in Twistringen, wie die Kreisverwaltung in Diepholz am Mittwoch mitteilte. Deren Betreiber hätten die Vermarktung umgehend eingestellt und ihre Handelspartner informiert. Ware, die sich noch im Umlauf befand, wurde zurückgerufen, hieß es.

Am Montag war der betroffene Bio-Freilandbetrieb mit 12.000 Legehennen im Emsland wegen vierfach überhöhter Grenzwerte für Dioxine und dioxinähnliche PCB gesperrt worden. Die Werte waren bei Eigenkontrollen festgestellt worden. Tags darauf wurden in verschiedenen Bereichen des Hofes Eierproben entnommen und zur Ursachenforschung an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg (LAVES) geschickt.

Freilandbetrieb bleibt vorerst gesperrt

Untersucht werden soll, ob das Gift über den Boden in die Eier gelangte oder ob es andere Ursachen für die Belastung gibt. „Mit Ergebnissen rechnen wir in der kommende Woche“, sagte eine Sprecherin des Landkreises Emsland am Mittwoch in Meppen der dapd. Zudem hätten LAVES-Mitarbeiter am Dienstag Futtermittelproben in dem Betrieb entnommen. Auch diese würden derzeit untersucht. Der betroffene Betrieb bleibe gesperrt, bis die Ursache geklärt sei und die Grenzwerte wieder eingehalten würden, fügte die Sprecherin an.

Im Zuge des Verbraucherschutzes gaben das Landwirtschaftsministerium in Hannover und der Landkreis Diepholz am Dienstag eine weiterhin gültige Warnmeldung heraus. Eier mit dem Erzeugercode 0-DE-0356091 und einem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 14. Juni und später sollten nicht mehr verzehrt, sondern vernichtet werden. (dapd)