Früher als im Rheinland veranstalteten Narren in Damme ihren Rosenmontagszug. Auch Ministerpräsident David McAllister (CDU) war dabei.

Damme. Am Montag trafen sich mehr als 10 000 karnevalsbegeisterte Zuschauer auf den Straßen der Innenstadt von Damme bei Vechta. Die Karnevalisten veranstalteten in der 16 000-Einwohner-Stadt ihren Rosenmontagszug, gemäß einer mehr als hundert Jahre alten Tradition, eine Woche vor den Umzügen in den Fastnachtsmetropolen im Rheinland.

„In Damme jubelt Groß und Klein: Hier bin ich Narr, hier darf ich sein!“, lautet das diesjährige Motto der niedersächsischen Jecken, sagte der Präsident der Carnevalsgesellschaft Damme von 1614, Wolfgang Friemerding. Prominenter Gast des Spektakels war der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU), der sowohl vom Dammer Carnevalsverein als auch von der Stadt zu einem Empfang eingeladen worden war.

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An den rund fünf Kilometer langen Umzügen am Sonntag und Montag beteiligten sich 200 Wagen und Motivgruppen mit insgesamt mehr als 9000 Teilnehmern, sagte Friemerding. Hinzu kämen nochmals die Zuschauer in der Innenstadt des kleinen Ortes. „Dass wir der größte Umzug in Norddeutschland sind, das ist nach wie vor Realität.“ Andere Karnevalsumzüge kämen einfach nicht auf eine so hohe Zahl von Mitwirkenden.

Thematisch spießten die Dammer Narren in diesem Jahr vor allem lokale Aufreger satirisch auf, sagte Friemerding. So spielte der Dümmer eine große Rolle. Der zweitgrößte Binnensee in Niedersachsen liegt nur fünf Kilometer von Damme entfernt. Jedes Jahr macht das Gewässer zur Sommerszeit mit einem Blaualgenproblem von sich Reden. Auch Auseinandersetzungen um Biogasanlagen schlugen sich thematisch nieder.

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Die Affären um Bundespräsident Christian Wulff, vor zwei Jahren als niedersächsischer Ministerpräsident noch selber Ehrengast in Damme, spielten dagegen kaum eine Rolle, sagte Friemerding. „Einmal will man ihn zum König machen. Zum anderen drückt eine andere Gruppe aus, dass das Thema sie nerve.“

(Mit Material von dpa)