Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder musste sich bei Vorabstimmung in ihrem SPD-Ortsverein der Abgeordneten Leuschner geschlagen geben.

Hannover. Abstimmung ohne Promi-Bonus: Bei der ersten von fünf Vorabstimmungen zur Kandidatur für die SPD bei der Landtagswahl 2013 hat die Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder, Doris Schröder-Köpf, knapp verloren. Von den 74 Stimmberechtigten des SPD-Ortsvereins Döhren-Wülfel bei Hannover stimmten 38 für die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner. Auf Schröder-Köpf entfielen 34 Stimmen, 2 Delegierte enthielten sich, wie der Vorsitzende des Ortsverein, Angelo Alter, am späten Montagabend in Hannover mitteilte.

„Ich bin froh, dass ich trotz des langjährigen Vorsprungs von Sigrid Leuschner hier im Ortsverein ein Ergebnis auf Augenhöhe holen konnte“, sagte Schröder-Köpf nach der Abstimmung. In den nächsten Tagen würden vier weitere Abstimmungen folgen, bei denen sie um die Gunst der Delegierten kämpfen wolle. Enttäuscht sei sie nicht. „Ich musste darauf gefasst sein, wenn jemand so lange vor Ort aktiv ist. Immerhin bin ich relativ neu dazugekommen“, betonte die 48-Jährige. Ihre Hoffnung auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl 2013 hat sie noch nicht aufgegeben. „Es folgen ja noch vier weitere Abstimmungen und bei denen werde ich weiter um die Gunst der Delegierten werben“, sagte Schröder-Köpf.

Doris Schröder-Köpf will für den Landtag kandidieren

Die 60-jährige Leuschner ist bereits seit 1994 Mitglied der SPD-Landtagsfraktion. Beide Frauen bewerben sich um den Wahlkreis von Hannovers CDU-Parteichef Dirk Töpfer. „In der SPD gibt es keinen Promi-Bonus“, sagte Schröder-Köpf weiter. Döhren-Wülfel stellt den größten der fünf SPD-Ortsvereine in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Für die abschließende Wahlkreiskonferenz am 21. März entsendet der Ortsverein 14 der 40 stimmberechtigten Delegierten.

Bereits am Dienstagabend steht im nur wenige Kilometer entfernten SPD-Ortsverein Kleefeld-Heideviertel die zweite Vorabstimmung an. Sollte Leuschner auch dort die Delegierten für ihrer Kandidatur überzeugen können, wäre ihre Kandidatur für die Landtagswahl 2013 bereits weitgehend sicher. Zusammen mit den 14 stimmberechtigten Delegierten aus Döhren-Wülfel hätte sie dann bereits 22 Befürworter. Um grünes Licht für die Kandidatur zu bekommen, braucht die Kandidatin mindestens 21 der 40 Stimmen. (dpa)