Auch in Niedersachsen sieht es derzeit schlecht für die CDU aus. Zum ersten Mal seit zehn Jahren liegt die SPD in der Wählergunst vorne.

Hannover. Der Wahlsieg der SPD in Nordrhein-Westfalen beflügelt offenbar auch die Genossen im Nachbarland: Erstmals seit zehn Jahren liegt die SPD in Niedersachsen in der Wählergunst wieder vor der CDU. Ein knappes dreiviertel Jahr vor der Landtagswahl kommen die Sozialdemokraten in einer Umfrage im Auftrag des NDR-Magazins „Hallo Niedersachsen“ auf 36 Prozent der Stimmen. Die Union liegt bei 32 Prozent und verlor damit vier Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Umfrage im Januar . Die SPD gewann vier Prozentpunkte hinzu.

Die Grünen verloren ebenfalls vier Prozentpunkte und könnten derzeit mit 13 Prozent rechnen. Die FDP mit vier Prozent (plus ein Prozentpunkt) und die Linkspartei mit drei Prozent (minus zwei) würden den Einzug in den Landtag in Hannover verpassen. Die Piratenpartei kann dagegen mit derzeit acht Prozent (plus vier) auf einen weiteren Wahlerfolg hoffen.

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Eine rot-grüne Koalition, die laut der Erhebung mit einer Mehrheit rechnen könnte, befürworten 61 Prozent der Befragten. Eine große Koalition bewerten 45 Prozent der Menschen positiv. Eine Fortsetzung des schwarz-gelben Regierungsbündnisses lehnen dagegen zwei Drittel der Wahlberechtigten ab.

Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten würde aber David McAllister (CDU) deutlich besser abschneiden als der SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil. 30 Prozent der Befragten würden lieber den Hannoveraner Bürgermeister in der Staatskanzlei sehen, 45 Prozent sprachen sich für Amtsinhaber McAllister aus. Damit schrumpfte sein Vorsprung gegenüber dem Herausforderer allerdings seit Januar um 13 Prozent.

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Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte für die Erhebung am Montag und Dienstag (14. und 15. Mai) rund 1.000 Wahlberechtigte. Der neue Landtag wird am 20. Januar 2012 gewählt. (dapd/abendblatt.de)