Lutheran/ Hamburg. Bei dem MEK-Einsatz in Mecklenburg-Vorpommern hatte ein Hamburger Polizist einem Mann in den Kopf geschossen. Eine Verwechslung.

In der Diskussion über den missglückten Polizeieinsatz von Lutheran nahe Parchim mit einem Schwerverletzten hat das Schweriner Innenministerium vor voreiligen Schlüssen gewarnt. Vor Abschluss der Ermittlungen sei nicht der richtige Zeitpunkt, die Polizeiaktion zu bewerten, erklärte Innenstaatssekretär Thomas Lenz am Donnerstag in Schwerin.

Beim Versuch, eine mit Haftbefehl gesuchte Hamburger Rotlichtgröße festzunehmen, war am vergangenen Freitag ein 27-jähriger Autofahrer durch den Schuss eines Polizisten schwer am Kopf verletzt worden. Der Gesuchte befand sich nicht in dem Auto. Zwei Tage zuvor waren drei Bauarbeiter im nahen Plau am See überwältigt worden, in der Annahme, der Gesuchte sei unter ihnen - dies war jedoch auch nicht der Fall.

Anwalt hatte sich an Innenminister Caffier gewendet

Der Anwalt des verletzten Autofahrers hatte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) nach den Vorfällen in einem Brief gebeten, auf die verantwortlichen Hamburger Behörden einzuwirken, „um weitere gefährliche Einzelaktionen zu verhindern“. Lenz zufolge stehen die Polizeibehörden Hamburgs und Mecklenburg-Vorpommerns wegen des Sachverhaltes im Informationsaustausch. Darüber werde auch im Innenausschuss des Landtags berichtet, der am Donnerstag kommender Woche tagt.

Der Zustand des Opfers hat sich mittlerweile stabilisiert. "Er schwebt nicht mehr in akuter Lebensgefahr", sagte ein Sprecher der Schweriner Staatsanwaltschaft.