Da steht er nun, der sogenannte “Hitler-Gaul“, seit Jahren hat er seinen Platz in dem kleinen Park an der Wandrahmstraße, dem Fürstentummuseum direkt gegenüber.
Die wenigsten Lüneburger wissen vermutlich, dass es sich bei dem Metallpferd um ein Geschenk Adolf Hitlers an den ehemaligen NS-Gauleiter für Lüneburg gehandelt hat. Gibt es noch irgendeinen Grund, das springende Pferd, das künstlerisch wenig anspruchsvoll wirkt, auf Dauer öffentlich auszustellen? Wohl kaum!
Kämpfen muss stattdessen die Geschichtswerkstatt um einen Platz für ein Projekt, das an den Tod von 256 Verfolgten des Naziregimes erinnern soll. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt möchten einen Eisenbahnwaggon in unmittelbarer Nähe des Fürstentumsmuseums aufgestellt sehen, der an den sinnlosen Tod von KZ-Häftlinge im Jahr 1945 erinnert. Doch bis jetzt gibt es keinen Platz für dieses historisch und pädagogisch wertvolle Projekt.
Es ist nachvollziehbar, wenn die Macher der neuen Museumslandschaft darauf verweisen, dass nach Fertigstellung des im Bau befindlichen Anbaus an der Willy-Brandt-Straße der Platz dort begrenzt sein wird. Doch der vorgeschlagene Alternativstandort an der Wittenberger Bahn wird voraussichtlich deutlich weniger Besucher locken als eine zentrale Lage an der Ilmenau. Zu weit vom Stadtzentrum entfernt wäre jener Standort auf dem ehemaligen Bahngelände, auch wenn dort demnächst ein eigener, kleiner Stadtteil entsteht.
Den Hitler-Gaul einzumotten und in der Versenkung verschwinden zu lassen, täte niemandem weh. Der Eisenbahnwaggon könnte dann im Gegenzug als wichtiger Zeitzeuge, der ein Stück Stadtgeschichte verkörpert, einen angemessenen Platz finden.