Es ist gut, wenn eine Region, die aufgrund der ehemals deutschen Teilung jahrzehntelang in einer Randlage dahin dämmerte, sich auf ihre Stärken besinnt.
In diesem Sinne ist das neue Zertifikat für Nachhaltigkeit, mit dem das Biosphärenreservat in Hitzacker seine Partnerbetriebe belohnt, eine gute Sache. Das neue Label passt auch, weil immer mehr Urlauber auf einen umweltschonenden Umgang mit den Ressourcen ihrer Urlaubsregionen Wert legen.
Doch eine neue Auszeichnung allein wird nicht reichen, um das Profil der Region zu schärfen - zumal der Begriff der Nachhaltigkeit aufgrund seines heftigen Einsatzes schon fast überstrapaziert wirkt. Schon jetzt hat der Urlauber mit einer wahren Inflation von teilweise eigenwilligen Auszeichnungen und Qualitätsstandards zu kämpfen. Von der Wellness-Oase bis zur Region mit "Wohlfühl-Ambiente" ist der Tourismusbranche jeder Titel recht, wenn er nur werbewirksam vermarktet werden kann.
Wer inmitten dieser Flut von Auszeichnungen auf sich aufmerksam machen möchte, braucht - mehr noch als ein neues Zertifikat - ein klares Profil und eine einheitliche Vermarktung.
Die Lüneburger Heide GmbH, Dachorganisation der Tourismusverbände in der Heideregion, macht vor, wie es geht: Unermüdlich rührt sie die Werbetrommel und zeigt, was die Region zu bieten hat. Für die Touristiker an der Elbe ist dies zugegebenermaßen nicht einfach. Eine gemeinsame Tradition fehlt der Region - es gilt, so unterschiedliche Gebiete wie die Elbmarsch im Westen und das Wendland im Osten unter einen Hut zu bringen. Erste Ansätze sind da - doch die sind ausbaufähig: Damit dem Urlauber klar ist, was ihn erwartet, wenn es in die Elbtalaue geht.