Wochenmärkte sind angesagt wie nie. Inzwischen, so scheint es, hat jeder größere Ort im Landkreis Lüneburg einen eigenen Wochenmarkt. Und nun macht in Bardowick noch ein weiterer auf.

Das ist prima! Denn der Trend, dem die Bardowicker folgen, ist gut, weil er gleichermaßen Perspektiven für Erzeuger, Händler und Kunden eröffnet. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten das Sterben der kleinen Dorfläden und Landschlachtereien riesige Löcher ins Versorgungsnetz der Menschen auf dem Land gerissen hat, die durch Supermärkte und Discounter bei weitem nicht gestopft wurden, werden mit Wochenmärkten nun neue Einkaufsmöglichkeiten für frische Waren wie Obst, Gemüse, Brot, Fisch, Wurst und Käse erschlossen.

Davon profitieren nicht nur die Kunden. Auch den Marktbeschickern bieten sich neue wirtschaftliche Chancen. Viele von ihnen sind seit Generationen in der Region verwurzelt, weil sie seit Jahrzehnten Nahrungsmittel erzeugen. Sie bauen als Landwirte etwa Kartoffeln und anderes Gemüse an, stellen als Schlachter Wurst und Braten her, backen als Bäcker Brot und Brötchen, züchten Hühner und Gänse. Das sorgt in Zeiten von Lebensmittelskandalen für Vertrauen. Kunden wissen, bei wem sie kaufen.

Wochenmärkte lassen in Vergessenheit geratene Traditionen wieder aufleben. Fast jeder Ort hatte einen Marktplatz. Der war früher Dreh- und Angelpunkt im dörflichen wie im städtischen Leben. Es wurde nicht nur eingekauft, sondern auch miteinander gesprochen. Soziale Kontakte wurden gepflegt. Die Zentren der Orte lebten, was viele heute nicht mehr für sich reklamieren können.

Der Lüneburger Wochenmarkt zeigt seit Jahrzehnten eindrucksvoll, wie wichtig er für eine lebendige Stadt ist. Allein schon deshalb ist jeder neue Wochenmarkt zu begrüßen.