Der Starautor präsentiert seine Kolumnen im Theater Lüneburg
Lüneburg. Ein melancholischer Kühlschrank mit Namen Bosch gehört zu den wichtigsten Figuren in Axel Hackes Texten. Er ist groß, bauchig und stammt aus einer Zeit, als der Kampf um die geistige Vorherrschaft zwischen Konsum-Hedonisten und ökologisch Bewegten noch nicht zugunsten letzterer entschieden war. Alles in allem ist Bosch etwas altmodisch, auch in seinen Ansichten. Aber gerade deshalb ist er ein unersetzlicher Gesprächspartner für den Autor, der als Vater, Ehemann und Mensch im Alltag häufig in absurde Situationen gerät und oft an scheinbar unüberwindbare Grenzen stößt.
Axel Hacke, der viele Jahre als Redakteur und Streiflicht-Autor bei der Süddeutschen Zeitung schrieb, gehört zu den beliebtesten Kolumnisten Deutschlands und ist bei seiner aktuellen Lesetour heute, 20 Uhr, im Theater Lüneburg zu Gast.
Nachdem er seinen Job bei der Zeitung aufgegeben hat, verfasst er seit einigen Jahren hauptberuflich überwiegend kurze Texte. Inzwischen füllen sie mehr als einen Regalmeter. Ein "Kleiner Erziehungsratgeber" steht da neben Beschreibungen aus dem Wahnsinn des Alltags, "Das Beste aus meinem Leben", einem wunderschön von Michael Sowa illustrierten Band über Tiere und den lustigsten Verhörern in "Der weiße Neger Wumbaba."
Unfreiwillig komisch sind auch die gesammelten Übersetzungsfehler, die sinnentleerten Wortungetüme und die Fremdsprachen entlehnten, kreativen Formulierungen im Speisekarten-Deutsch, die zum Vergnügen der Leser im "Wortstoffhof" recycelt wurden.
Zuletzt erschienen ist ein Buch, das auf den ersten Blick etwas ernster daher kommt. Um Werte geht es in dem Werk, dass Hacke gemeinsam mit seinem Kollegen Giovanni di Lorenzo geschrieben hat. "Wofür stehst du?" ist auch als Hörbuch erschienen, gelesen von den Autoren selbst. Karten für die Lesung gibt es an der Theaterkasse. Mehr Informationen im Internet.