Ein neues Zentralgebäude und ein Hotel sowie neue Parkplätze soll es auf dem Campus geben, doch noch ist das Projekt finanziell nicht gesichert.
Lüneburg. Das europaweite Ausschreibungsverfahren, bei dem Investor für das Vorhaben gesucht wird, läuft. Am 16. Juli tagt der Stiftungsart der Leuphana - auch um die Finanzierung des Audimax wird es gehen. Die stand bisher auf tönernen Füßen: Eine Deckungslücke von rund 20 Millionen Euro müsste ein Investor schließen, um die Baukosten zu decken.
"In dieser Situation fragt man sich, wie es weitergeht", sagt Matthias Fabian, der für den Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) die Campusentwicklung verfolgt. Sein Szenario stellte er den Kommilitonen am Dienstag dieser Woche in der studentischen Vollversammlung vor.
"Bisher ist nach unserem Eindruck keiner der potenziellen Investoren endgültig für das Projekt gewonnen. Verträge gibt es noch nicht. Wir erwarten aber, dass man sich bemühen wird, potenzielle Konkurrenten für Dienstleistungen auf dem Campus auszuschalten", sagt Fabian. Der Betrieb von Audimax und Hotel wäre für einen Investor lukrativer, wenn die Campus GmbH, die die Vamos-Veranstaltungshalle betreibt, und das Studentenwerk, dass Gastronomie bietet, verschwunden wären, meint man im AStA. Die Universität könnte versuchen, ein Gesamtpaket zu schnüren, das die Nutzung aller Räume der Uni und aller Angebote im Gastonomiebereich umfasst.
"Mensa und Campus Facility Management sind nicht Bestandteil des laufenden, öffentlichen Vergabeverfahrens - sie stehen schon deshalb nicht zur Diskussion. Studentenwerk und Universität verbindet eine gute Zusammenarbeit", sagt Henning Zühlstorff, Sprecher der Leuphana.
Sönke Nimz, Geschäftsführer des Studentenwerkes Braunschweig, macht sich derzeit um den Verbleib in Lüneburg keine Sorgen. "Wir sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit einem festen Auftrag. Unsere Aufgaben erfüllen wir in Lüneburg auf der Grundlage einer Verordnung des Landes über die Stiftungsuniversität. Die kostenfreie Nutzung universitärer Liegenschaften ist darin festgeschrieben", sagt Nimz.
Weniger gut gesichert sind die Aktivitäten der Campus GmbH. Die Firma betreibt unter anderem das Vamos, das in Zukunft unmittelbar neben dem Audimax stehen würde. Auch dort laufen, wie für das Audimax vorgesehen, Veranstaltungen aller Art. "Der Nutzungsvertrag für das Vamos endet 2014", sagt Matthias Fabian. "Durch den Einstieg eines großen Investors würden die Preise für Dienstleistungen auf dem Campus steigen. Die Möglichkeiten zur Nutzung der Gebäude für studentische Initiativen dagegen würden sinken", sagt Fabian.