Wenn der Landkreis morgen sein 125-jähriges Bestehen feiert, macht er das hinter verschlossenen Türen.

Nicht jeder ist zu diesem Anlass willkommen - bei der Finanzierung der Sause durfte der Steuerzahler denn aber doch mithelfen: 15 000 Euro aus dem Haushalt 2010 sind für das Fest veranschlagt. Geld, das der Kreis nicht gerade übrig hat. Die aktuelle Schuldenlast beträgt 100 Millionen Euro. Die Verwaltung argumentiert damit, dass die Feier bewusst klein gehalten wurde. Draußen bleiben müssen aber ausgerechnet die, die einen Großteil dessen tragen, was den Landkreis ausmacht: die Menschen der Region und die Mitarbeiter, die tagtäglich dafür sorgen, dass die Mühlen des Verwaltungsapparates mahlen. Das stößt dem einen oder anderen zu Recht übel auf. Mag sein, dass keine böse Absicht sondern vielmehr Fantasielosigkeit hinter dem Fauxpas steckt. Denn es hätte viele kostengünstigere Alternativen gegeben, die mehr Menschen beteiligt hätten. Zu denken ist etwa an einen Kreativwettbewerb mit anschließender Ausstellung oder einer Art Gartenfest für Jedermann - mit kostenpflichtigen Speisen und Getränken. Mag sein, dass die fünfstellige Summe im Vergleich zu anderen Kosten gering ist. Trotzdem sollte der Landkreis die Kritik annehmen. Eine Chance auf Verbesserung gibt es schließlich spätestens zum nächsten Jubiläum.