Das Trio ist sich einig: Eine Vorfestlegung für den Salzstock in Gorleben als Standort ist der falsche Weg bei der Suche nach einem...

Lüneburg. Das Trio ist sich einig: Eine Vorfestlegung für den Salzstock in Gorleben als Standort ist der falsche Weg bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland. An dem Endlager-Symposium in Berlin nahmen die beiden Lüneburger Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Miriam Staudte (Grüne) sowie die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lüneburg, Hiltrud Lotze, teil.

Für die beiden SPD-Politikerinnen sei nach der Tagung klar geworden: Der in Deutschland bislang beschrittene Weg, einen Standort für ein Atommüll-Endlager festzulegen, sei nach internationalem Maßstab überholt. "Wir müssen das Verfahren völlig neu starten. Die Endlagersuche ist eine nationale Aufgabe, und nicht nur der Menschen an einem potenziellen Standort und schon gar nicht nur der Menschen im Wendland", sagen Andrea Schröder-Ehlers und Hiltrud Lotze.

Ohne ein ergebnisoffenes Auswahlverfahren mit Mitwirkungsmöglichkeiten der Bevölkerung sei kein Neuanfang und damit eine Akzeptanz für einen Endlagerstandort möglich, betonten sie nach dem Symposium.

Miriam Staudte fragt sich, wie es 1977 zur Wahl Gorlebens gekommen sei. Aus ihrer Sicht deute viel darauf hin, dass der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht den Salzstock gewählt habe, weil dieser so dicht an der innerdeutschen Grenze gelegen habe, dass er unterirdisch in die DDR hineinragte. Staudte: "Gorleben war für Albrecht in der verqueren Logik des Kalten Krieges ein Vergeltungsschlag für das DDR-Atommülllager Morsleben", sagt sie. Denn der Salzstock Morsleben wiederum rage nach Niedersachsen hinein.

Um die Umstände, die zur Vorauswahl Gorlebens geführt hatten, überprüfen zu können, müssten alle Akten über den damaligen Kabinetts-Beschluss offengelegt werden, fordert die Politikerin der Grünen.