Die Wundertüte der EU ist prall gefüllt mit zwei Milliarden Euro. Bis 2013 ergießt sich das Füllhorn mit dem Name “Ziel 1“ über den ehemaligen...

Lüneburg. Die Wundertüte der EU ist prall gefüllt mit zwei Milliarden Euro. Bis 2013 ergießt sich das Füllhorn mit dem Name "Ziel 1" über den ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg. Davon profitieren auch Bauprojekte im Landkreis Lüneburg. Eine Zwischenbilanz:

In den vergangenen Tagen sind Bagger im Bardowicker Ortszentrum angerückt. Der Domflecken verbaut Ziel-1-Mittel in Höhe von gut 1,6 Millionen Euro. Gemeindedirektor Günter Dubber sagt: "Der Markt soll wieder Mittelpunkt des Dorfes werden." Das geschieht bis 2010.

Auch an der Elbe finden Ziel-1-Mittel reißenden Absatz. Den 5,9 Millionen Euro teuren Deichneubau im Ortsteil Alt Wendischthun fördert die EU zu 75 Prozent. Kerstin Gerber von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Kreis sagt: "Wobei noch offen ist, ob die Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro auch über Ziel 1 bestritten werden." Überdies werde die Förderung für einen weiteren Damm in Walmsburg beantragt, berichtet sie. Der Baubeginn für das 4,4 Millionen Euro-Projekt sei für das kommende Jahr angestrebt. Gleiches gilt für das Projekt Biber-Biotop und Aquarium am Elbschloss Bleckede. "Es besteht die Aussicht auf eine mindestens 50-prozentige Förderung bei einer Investition von 1,6 Millionen Euro."

In den Startlöchern steht die Gemeinde Reppenstedt. Sie plant ab 2009, ihr Ortszentrum umzugestalten. Ein Zusage über die Fördersumme von einer Million Euro liegt vor. Die einst einsturzgefährdete Gellersenhalle wurde bereits mit Ziel-1-Mitteln saniert.

Andernorts laufen die Planungen und die Verantwortlichen arbeiten an weiteren Förderanträgen: in Lüneburg für eine Asphaltpiste auf dem Flugplatz, für die Stärkung des Hafens und den Bau des Gewerbegebietes Bilmer Berg II. Zudem ist die städtebauliche Entwicklung in Kaltenmoor, an der Wittinger Bahn, im Schlieffenpark, im Wasserviertel und am Wasserturm vorgesehen. Das Volumen für den Städtebau liegt bei 32 Millionen Euro.

Weitere Projekte sind geplant in Amelinghausen (Mehrzweckhalle, Kosten: 2,9 Millionen Euro), Embsen (Oldtimer-Bahnhof, Kosten: etwa drei Millionen Euro). Welche Gesamtsumme aus Brüssel fließen wird kann Kerstin Gerber nur schätzen: "Es könnte ein zweistelliger Millionenbetrag werden. Aber die anderen Kreise im Fördergebiet sind auch nicht untätig."