Wentorf. Der Entsorgungs- und Umweltdienstleister Buhck wird erneut als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet. Aber es gibt ein Problem.

Familiäres Arbeitsklima, abwechslungsreiche Tätigkeit, Übernahmegarantie – Isabell Schack weiß genau, was sie an ihrem Arbeitgeber gut findet. Die 22-Jährige aus Worth absolviert derzeit eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft bei der Buhck-Gruppe und ist „sehr zufrieden“.

„Nachwuchs liegt uns am Herzen“, sagt Geschäftsführer Thomas Buhck (59), der darauf stolz ist, dass sein Familienunternehmen zum vierten Mal von „Focus“ als einer von „Deutschlands besten Ausbildungsbetrieben“ und zum zehnten Mal als Top-Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet worden ist. Aktuell zählt der Umweltdienstleister 55 Auszubildende in seinen Reihen.

Die Firma Buhck ist Vorreiter in Sachen Umweltschutz

Die Auszeichnungen haben seine Entscheidung, bei Buhck sein Duales Studium zu absolvieren, nicht beeinflusst, ihn aber darin bestärkt, sagt Johannes Kudelka. „Viel wichtiger war mir, dass ich nun auch beruflich etwas für den Umweltschutz tue“, sagt der Aumühler. Privat verzichtet der 22-Jährige bereits bewusst auf Fleisch, um CO2 einzusparen.

Beim Thema Umweltschutz, ist Buhck seit Jahren Vorreiter. Vor zwei Jahren wurde der Umweltdienstleister mit 1200 Mitarbeitern als erster in Deutschland klimaneutral, bis zum Jahr 2030 will die Gruppe klimaneutral durch eigene Projekte werden. Unter anderem soll der große Fuhrpark auf E-Antrieb umgestellt werden und sollen auf den Dächern der 20 Standorte Fotovoltaikmodule installiert sein.

„Großer Boom auf dem Bewerbungsmarkt ist vorbei“

Um die ehrgeizigen Ziele umzusetzen und um das Geschäft am Laufen zu halten, braucht es gutes Personal, das der Umweltdienstleister immer schwerer findet. „Der große Boom auf der Bewerbungsmarkt ist vorbei“, sagt Thomas Buhck. Selbst im sonst begehrten Sektor Büromanagement hat die Zahl der Bewerber drastisch abgenommen. Noch dramatischer aber ist die Lage bei den gewerblichen Berufen wie Berufskraftfahrer, Sortierer oder Rohrsanierer. Die Liste der offenen Stellen in dem erfolgreichen Unternehmen ist lang.

Ein Trend, der sich in der Reinbeker Geschäftsstelle der Arbeitsagentur fortsetzt. Hier waren im März 926 offene Stellen gemeldet. Das sind 48,2 Prozent mehr als im März 2021. Lageristen, Zusteller und Kraftfahrer werden derzeit am meisten gesucht (74 offene Stellen). An zweiter Stellen sind Erzieher und Sozialarbeiter am häufigsten nachgefragt (57 offene Stellen).

Immer mehr Firmen locken Personal mit Prämien

Deshalb locken Arbeitgeber neue Mitarbeiter mit immer mehr besseren Zusatzangeboten. Bei Buhck erhalten Mitarbeiter einen „Finderlohn“ von 750 Euro, wenn sie neue werben. Davon hat Stefan Schröder, Sprecher der Arbeitsagentur in Bad Oldesloe, schon öfter gehört. „Andere zahlen Willkommensprämien von 1000 Euro, den Führerschein, organisieren Events oder werben mit drei kostenlosen Heißgetränken pro Arbeitstag.“