Wentorf. Eine “ganz zaghafte Bebauung“ will Geschäftsführer Klaus G. Roelcke mit seiner Hamburg Capital Management GmbH auf dem Gelände des ehemaligen Kinderheims der Stadt Hamburg am Mühlenteich verwirklichen.
Gemeinsam mit dem Stadtplaner Jo Claussen-Seggelke präsentierte Roelcke am Montagabend dem Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde einen ersten Entwurf für die Gestaltung des 22 500 Quadratmeter großen Geländes, das die Hamburg Capital von der Stadt Hamburg für geschätzte 1,5 Millionen Euro erworben hat.
Danach sollen auf dem etwa zur Hälfte bewaldeten Grundstück in Hanglage vier großzügige Einzelhäuser mit Wohnflächen zwischen 260 und 320 Quadratmetern entstehen. Die einzelnen Grundstücke sollen zwischen 1400 und 2000 Quadratmeter groß werden. Das seit mehr als vier Jahren leer stehende, denkmalgeschützte Kinderheim-Gebäude Am Mühlenteich 6 soll nach Roelckes Worten in drei oder vier Eigentumswohnungen aufgeteilt werden, und auch das nicht geschützte Nebengebäude mit der Hausnummer 4 möchte der Investor nach Möglichkeit erhalten und in eine fünfte Villa verwandeln.
Der gegenwärtig gültige Bebauungsplan sieht für das Gelände noch keinerlei Nutzung als Wohnraum, sondern einzig als Kinderheim vor. Die Präsentation vor dem Planungsausschuss diente daher auch dem Zweck, eine Änderung des B-Planes zu erzielen. Nach ersten Gesprächen mit der Verwaltung zeigten sich die Planer zuversichtlich.
Den Ausschussmitgliedern präsentierte Roelcke sein Unternehmen als besonders qualifiziert in der Integration von Altbauten. Für die Entwicklung eines modernen Gewerbeareals auf dem Gelände einer alten Fahrzeugfabrik in Hamburg-Eppendorf wurde Hamburg Capital mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet. "Wir wollen auf keinen Fall Geschosswohnungsbau in dieser Lage", so Roelcke. "Die neuen Häuser dürfen keine Fremdkörper sein." Nach Worten von Stadtplaner Claussen-Seggelke hat die Landesforstbehörde Süd in Trittau bereits signalisiert, dass der anderenorts vorgeschriebene Mindestabstand zwischen Bebauung und Wald von 30 auf 20 Meter reduziert werden kann. Dadurch werde wertvoller Baumbestand geschont. Gleichwohl konnten die Initiatoren nicht leugnen, dass 1000 bis 2000 Quadratmeter Wald dem Vorhaben weichen müssten.
Zweifellos wird die kleine Siedlung nichts für arme Leute: Allein den Kaufpreis für ein unbebautes 1500-Qadratmeter-Grundstück schätzt Roelcke grob auf 350 000 Euro. Der Planungsausschuss zeigte sich ergebnisoffen und wird Ende Juni über das Vorhaben beraten.