Schwarzenbek. Mit einem großen Fest wird die Anlage im Schwarzenbeker Stadtpark am Freitag offiziell eröffnet. Wer alles darauf fahren darf.

Seit Donnerstag, 20. Juli, ist der Pumptrack im Schwarzenbeker Stadtpark offiziell abgenommen, sind die Bauzäune verschwunden. Eingeweiht wird die Anlage zwar erst am Freitag, 28. Juli, doch nicht nur Jugendliche haben die Kunststoffbahn schon jetzt genutzt.

Auch Sven Kaubars, Stadtjugendpfleger und Initiator der Bahn, hat den Pumptrack bereits ausprobiert – mit einem Longboard. „Ich bin früher viel geskatet, habe die Bahn auch mit dem Longboard geschafft, aber man braucht Kondition“, so der Stadtjugendpfleger. Als er im August 2021 seine Stelle antrat, weil der bisherige Amtsinhaber Norbert Lütjens mittlerweile Bürgermeister der Europastadt ist, war der Pumptrack eine Herzensangelegenheit für den 43-Jährigen.

Pumptrack geeignet, für alles was Rollen hat

Der Pumptrack hat 105.000 Euro gekostet, allerdings gab es einen Zuschuss von 82.000 Euro aus dem Fonds für Barrierefreiheit des Landes Schleswig-Holstein. Die Landesmittel flossen, weil die Bahn auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Kaulbars weist aber darauf hin, dass es sich beim Pumptrack um eine Sportanlage handelt.

Der Pumptrack im Stadtpark ist aufgebaut: Am Freitag, 28. Juli, wird er mit einem Fest offiziell eröffnet.
Der Pumptrack im Stadtpark ist aufgebaut: Am Freitag, 28. Juli, wird er mit einem Fest offiziell eröffnet. © Marcus Jürgensen | MarcusJürgensen

Neben dem Jugendzentrum Youz an der Hans-Böckler-Straße und dem Holzhaus an der Cesenaticostraße soll der Pumptrack im Stadtpark zu einem weiteren Treffpunkt für Jugendliche werden – aber nicht nur. „Man kann sie mit allem, was Rollen hat, befahren“, sagt Kaulbars. Rollschuhe, Inlineskates, Skate- und Longboards, Kinderfahrräder und Laufräder, aber auch normale Fahrräder und sogar Rollstühle sind möglich. Teilnehmer sollten aber auf jeden Fall einen Helm tragen, so der Jugendpfleger.

70 Meter mit Wellen und überhöhten Kurven

70 Meter lang ist die modulare Bahn mit ihren zahlreichen, überhöhten Kurven des schweizerischen Herstellers Parkitekt. Die einzelnen Bauteile aus Fiberglas mit einer Metallunterkonstruktion wurden vergangene Woche von einer Fachfirma mit Unterstützung des Bauhofs montiert. Um die Unebenheiten der ehemaligen Skateranlage auszugleichen, mussten einzelne Stützen mit Holzklötzchen unterfüttert werden. Per Schrauben werden diese Klötzchen zusammengehalten, sind zudem am Gestell fixiert, das an einigen Stellen auch im Boden verankert wurde. Die gesamte Bahn wiegt 4,5 Tonnen: Daher sei nicht zu erwarten, dass sich im Betrieb einzelne Module oder gar die ganze Bahn verschieben, so ein Mitarbeiter des Aufbauteams.

Mit Klötzchen wurde der Höhenunterschied ausgeglichen: Die Unterkonstruktion des Pumptrack im Stadtpark erhält noch eine Verkleidung.
Mit Klötzchen wurde der Höhenunterschied ausgeglichen: Die Unterkonstruktion des Pumptrack im Stadtpark erhält noch eine Verkleidung. © Marcus Jürgensen | Marcus Jürgensen

Drei BMX-Champions kommen zum Einweihungsfest

Für die Einweihung am Freitag, 28. Juli, hat Kaulbars drei Könner im Pumptrack eingeladen: Die Freerider Kevin Mast und Rayk Hahne werden mit ihren BMX-Rädern Tricks auf dem Asphalt, in der Halfpipe der Skateranlage sowie im Pumptrack zeigen. Ein Spezialist im Pumptrack ist hingegen Kristaps Veksa: Der 29-jährige Lette ist mehrfacher Europa- und Weltmeisterschaftsteilnehmer mit dem BMX-Rad (Bicycle-Moto-Cross) im Pumptrack und mittlerweile als Trainer in Deutschland tätig.

Alle drei werden nicht nur vorführen, wie man die Bahn nutzt, sondern stehen auch für kurze Trainingseinheiten zur Verfügung. Sie bringen zudem einige BMX-Räder und Roller (Scooter) zum Ausprobieren mit. Könner absolvieren die Bahn ohne in die Pedale zu treten – nur mit Auf- und Ab-Bewegungen ihres Körpers beim Hoch- und Runterfahren einer Bodenwelle. Von diesem „Pumpen“ hat die Bahn auch ihren englischen Namen: Pumptrack.

Für Jugendpfleger Sven Kaulbars ist der Pumptrack eine Herzensangelegenheit.
Für Jugendpfleger Sven Kaulbars ist der Pumptrack eine Herzensangelegenheit. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Ein- und Ausfahrten sind für Rollstühle noch zu schmal

Allerdings muss der Hersteller noch nachbessern: Die Ein- und Ausfahrten der Bahn sind nämlich für Rollstühle zu schmal. Für die steht aber eine 14 Meter lange Übungsgerade mit zahlreichen Wellen zur Verfügung. Das Einweihungsfest am 28. Juli beginnt um 14 Uhr. Neben Vorführungen und Workshops auf dem Pumptrack gibt es für junge Besucher eine Hüpfburg und Kinderschminken sowie einen Imbiss- und Getränkestand. Für die passende Musik sorgt DJ Jona. Am einfachsten zu erreichen ist der Pumptrack über den Parkplatz am Ritter-Wulf-Platz am Rande des Stadtparks.