Schwarzenbek/Ratzeburg. Die Weihnachtsgottesdienste werden noch in den Kirchen gefeiert. Danach zwingt die Energiekrise zu einer anderen Lösung.

Sie sind alt und nur mit großen Aufwand zu beheizen: Jetzt hat der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg die Notbremse gezogen. Viele Gottesdienste finden nicht mehr in den Kirchen, sondern in den Gemeindehäusern statt.

Sie wurde im Jahr 1895 erbaut, ist denkmalgeschützt, aber nicht wärmegedämmt: Entsprechend kalt ist es in der St.-Franziskus-Kirche der evangelischen Kirchengemeinde im Stadtzentrum. Statt sie für Gottesdienste teuer zu beheizen, werden die Gottesdienste in den Wintermonaten vom Januar bis März 2023 ausschließlich im Evangelischen Familienzentrum St. Elisabeth (Verbrüderungsring 41) stattfinden. „Wir freuen uns, dass unsere Kirchenhüter auch in der Zeit der Winterkirche die St.-Franziskus-Kirche wie gewohnt am Mittwoch und am Sonnabend öffnen. Sobald das Geöffnet-Schild vor der Kirche steht, sind unsere Kirchenhüter gern für Sie da“, sagt Jasmin Schmidt, Mitarbeiterin im Kirchenbüro. In der Regel ist die St.-Franziskus-Kirche in der Zeit von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Energiekrise: Gemeindemitglieder müssen sich auf kalte Kirchen einstellen

Die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Kriegs trifft aber nicht nur die Kirchengemeinde Schwarzenbek: Alle Gemeinden der Nordkirche sind aufgerufen, Energie einzusparen und die Heizkosten zu senken. In der Propstei Lauenburg des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg wechseln nahezu alle Gemeinden ab Januar von den Kirchen in die Gemeindehäuser. Die Weihnachtsgottesdienste finden jedoch noch in den Kirchen statt. Im Ratzeburger Dom werden die Gottesdienste in das Paradies verlegt, die getrennt beheizbare Vorhalle. Lediglich die Gottesdienste zu Weihnachten, zum Jahreswechsel und zur Einführung des neuen Kirchengemeinderats finden im Dom selbst statt. In Mölln wird im Winter nur noch jeweils eine der beiden Kirchen genutzt.

Auch in Lauenburg finden die Gottesdienste im Dezember noch regulär in der Maria-Magdalenen-Kirche (Kirchplatz 1) statt. Allerdings wird die Temperatur im denkmalgeschützten Gotteshaus auf zwölf Grad reduziert, bei Veranstaltungen um zwei Grad erhöht. Im neuen Jahr soll die Kirche zunächst gar nicht mehr beheizt werden. Jedoch nur bei strengem Frost sollen die Gottesdienste ins Gemeindehaus verlegt werden. Die Christus-Kirche (Neuer Krug 4) in Geesthacht verlegt von Dezember bis März alle Gottesdienste in den Saal des Gemeindehauses – mit Ausnahme der Weihnachtsgottesdienste. Keine Probleme gibt es in Lütau: Gemeindehaus, Kita und Kirche werden seit einem Jahr klimaneutral mit einer Holzhackschnitzel- und Solarthermieanlage beheizt.