Schwarzenbek. Laut Landtagsfraktion müsse das Fach Sport für Schwimmunterricht sorgen. Ein fehlendes Bad sei kein Hinderungsgrund. Ihre Vorschläge.

DLRG, Badeaufsichten, viele Eltern, aber auch Vertreter von Schulen sehen einen klaren Zusammenhang: Angesichts vieler geschlossener Hallen- und Freibäder steigt die Zahl der Nichtschwimmer und tödlicher Unfälle, weil es an Ausbildungsmöglichkeiten und der Chance mangelt, Erlerntes regelmäßig anzuwenden.

Deshalb mahnte auch zuletzt Klaus Kamm, Leiter der Schwimmsparte des TSV Schwarzenbek, zumindest ein Lehrschwimmbecken mit in die Planungen für den Neubau der beiden Schwarzenbeker Grundschulen zu nehmen. Damit war es allerdings aufgrund der zu hohen Kosten gescheitert.

Schwimmunterricht soll auch dann angeboten werden, wenn Bäder im Ort fehlen

Die FDP-Landtagsfraktion nimmt jetzt einen neuen Anlauf, Ursache und Wirkung zu hinter­fragen. Tenor: Schulen sollen ihre Anstrengungen intensivieren und Schwimmunterricht auch dann anbieten, wenn im Ort weder Frei- noch Hallenbad sind.

Ihr Fehlen ist aus Sicht von Annabell Krämer kein Grund, die Schwimmausbildung in den Schulen nicht voranzutreiben. „Sollte kein Freibad im Umland vorhanden sein, ist eine Kostenerstattung seitens des Landes für Beförderungsunternehmen oder Klassenreisen angebracht, um in Kompaktkursen in weiter entfernten Standorten Schwimmkurse zu ermöglichen. Auch in Badeseen kann man das Schwimmen erlernen“, so die Liberale. Sie denkt dabei nicht an Unterricht in Neopren. Die Bereitschaft müsse steigen, „trotz Sommerferien hinreichend Schwimmunterricht in den Sommermonaten zu geben“.

Fachanforderung Sport soll Schwimmkompetenzen sicherstellen

Dass Wartelisten für Schwimmunterricht vielerorts länger sind als die wenigen nutzbaren Bahnen in Hallen- und Freibädern, ist der Liberalen nicht verborgen geblieben. Ihre Forderung: Die Grundschulen sollen diese Aufgabe bewältigen. Die Fachanforderung Sport müsse sicherstellen „dass grundsätzlich alle Schüler die vorgesehenen Schwimmkompetenzen erreichen können“. Mehr noch, „der Sachstand der Schwimmfähigkeit soll im Übergangszeugnis zur weiterführenden Schule vermerkt werden“.

Mit dem Abriss des Schwarzenbeker Hallenbades hat sich die Situation verschlechtert. In der Realität tun sich viele Schulen schwer, Schwimmunterricht im geforderten Umfang anzubieten. Vor allem wenn dieser An- und Abreisen zu Bädern im Umland erfordert, die im Unterrichtstableau von Grundschulen nur schwer unterzubringen sind.

Problem: Welcher Trainer steht vormittags zur Verfügung?

Das gilt umso mehr, als ja auch Lehrkräfte oder Betreuer längere Zeit unterwegs sind, also an der Schule fehlen. Gerade an kleineren Schulen auf dem Land ist das Personal selten so, dass gleich mehrere Lehrer Sportunterricht und Schwimmstunden geben können. Dafür müssen sie zudem die entsprechende Ausbildung haben.

Die Lösung aus Sicht der FDP: Bessere Kooperation von Schulen untereinander und mit Vereinen und Verbänden. Problem: Sind deren Schwimmtrainer keine Rentner, sondern berufstätig, stehen sie während der Schulzeit kaum zur Verfügung, mahnen Insider.