Schwarzenbek/Müssen. Dank der Spendenaktion wird der Traum von einer Erwachsenenschaukel in der Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen wahr.

Sozial eingestellte Motorradfahrer bringen Menschen mit Behinderungen dank einer Spendenaktion in Bewegung: Der im Jahr 2016 gegründete Schwarzenbeker Verein „Biker fahren für Kinder“ hat einen sehnlichen Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner der Louisenhof gGmbH in Müssen wahr gemacht. Die Menschen mit Behinderungen, die dort leben, bekommen eine stabile Erwachsenenschaukel als ersten Teil eines Bewegungsparcours.

Eigentlich wollten die Biker „nur“ weitere 500 Euro für das Projekt spenden, nachdem bereits Edeka-Mitarbeiter und Grundschüler aus Müssen eine Anschubfinanzierung im dreistelligen Bereich geleistet hatten. Als der „Präsi“ Hartwig Holst aber hörte, dass noch 800 Euro für die Realisierung des Projekts fehlen, sagte er bei der Spendenübergabe in der Baumkirche der Einrichtung spontan die Restsumme als Folgespende zu.

Spendenaktion sorgt für ersten Teil des Bewegunsparcours

„Die Schaukel ist wichtig für das Wohlbefinden, aber auch für die Therapie unserer Bewohner. Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt bald Wirklichkeit wird“, sagte Susanne Krüger, Sprecherin der Einrichtung. „Wir haben viele Wünsche für das Wohl der Menschen, die bei uns leben, aber vieles können wir uns nicht leisten“, ergänzte Werkstattleiterin Barbara Hollmann.

Die Schaukel, die irgendwann Bestandteil eines größeren Bewegungsparcours auf dem Hofgelände werden soll, ist ein weiterer Baustein im Konzept der Einrichtung, die Menschen mit Behinderungen das Leben leichter machen soll.

55 Menschen mit Behinderungen werden aktuell in der Louisenhof gGmbH auf einem ehemaligen Bauernhof bei Müssen beschäftigt, 22 von ihnen leben auch dort in Wohngruppen. Weitere Mitarbeiter sind im ehemaligen Amtsgericht in Schwarzenbek untergebracht.

Wohngruppe ist für vieles auf Spenden angewiesen

Das Umfeld an diesem Standort ist landwirtschaftlich geprägt mit Acker- und Gemüsebau sowie Nutztieren. Was bislang fehlt, sind Bewegungsmöglichkeiten für die Menschen, die dort wohnen und arbeiten. „Menschen mit Behinderungen schaukeln gerne. Doch eine Schaukel für Erwachsene benötigt stabile Fundamente und muss auch sonst entsprechend massiv gebaut sein. Das kostet Geld, das wir nicht haben“, sagt Einrichtungs-Sprecherin Susanne Krüger.

Insgesamt werden in der Louisenhof gGmbH (ehemals Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken) 170 Menschen mit Behinderungen betreut. Es gibt Standorte in Schwarzenbek sowie in Hamburg-Rahlstedt. Das Spek­trum der Aktivitäten reicht von der Brennholzgewinnung über Holzwerkstätten und einer Großküche bis hin zum Gemüsebau. Aber immer steht das Wohl der Bewohner und der Beschäftigten im Vordergrund.

Für das Engagement im Louisenhof gab es einen Wirtschaftspreis

„Der nächste Wunsch ist ein Gemeinschaftsraum für unsere Wohngruppe. Das sollte ein größerer Pavillon sein, in dem die Bewohner sich treffen und gemeinsam essen können. Der Kostenpunkt liegt bei mehreren Tausend Euro, die uns nicht zur Verfügung stehen“, sagt Barbara Hollmann und kündigt das nächste Spendenprojekt an.

Für das herausragende Engagement des aus der 1996 von Eltern gegründeten Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken hat die Louisenhof gGmbH auch im Jahr 2017 von der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS) den Wirtschaftspreis bekommen.

Street Buddies sind ein Projekt der Louisenhof gGmbH

Mit der WVS und den Bikern steht die Louisenhof gGmbH auch in geschäftlichen Beziehungen: Seit mehreren Jahren gibt es die Aktion „Street Buddies“, bei der lebensgroße Holzfiguren mit Kindergestalten an den Straßenrändern vor Schulen, Kitas und in verkehrsberuhigten Bereichen zum Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung mahnen. Diese Figuren werden in den Werkstätten der Louisenhof gGmbH gefertigt und können von Sponsoren gekauft werden. Auch die Biker haben diverse Figuren in Auftrag gegeben.

„Wir wollen, dass unsere Spenden in der Region bleiben und sind bei vielen Veranstaltungen mit unserem Stand und Spielgeräten präsent. Mittlerweile haben wir einen sehr guten Namen in der Region, sodass uns viele Menschen und Firmen bei unserem Engagement unterstützen“, sagt Hartwig „Hucky“ Holst, Präsident des Vereins „Biker fahren für Kinder“ (BffK).

Spende für eine Kita übergeben

Gerade erst hatten die Biker beispielsweise anlässlich des 50. Geburtstages der Kita St. Elisabeth am Verbrüderungsring in Schwarzenbek zum „Mäusefest“ ihr Glücksrad zur Verfügung gestellt. Es gab viele tolle Preise zu gewinnen, und es wurden viele Euros gesammelt. Die Biker haben die Einnahmen großzügig aufgerundet und übergaben dem Förderverein „Kita-Mäuse“ eine Spende in Höhe von 500 Euro. Damit sollen neue Spielgeräte gekauft werden.