Schwarzenbek. Die Verbandsschule ist beliebt. Doch der Zustrom führt zu Enge in den Klassenzimmern. Wie die Probleme gelöst werden sollen.
Die Grundschule Schwarzenbek Nordost ist ein Erfolgsmodell – und zugleich ein Opfer ihres Erfolgs: Die Schule ist wegen ihres guten pädagogischen Konzepts und regelmäßiger Modernisierungen seit vielen Jahren überlaufen. Im kommenden Sommer leben im Einzugsgebiet der Bildungseinrichtung an der Cesenaticostraße voraussichtlich 164 Kinder im schulpflichtigen Alter. 130 davon stammen aus Schwarzenbek und weitere 34 aus den Umlanddörfern, die dem Schulverband angehören.
Nicht alle Kinder werden nach Nordost gehen, weil viele Eltern auch die im Grünen gelegene Grundschule Müssen oder die konfessionsgebundene evangelische Schule in Gülzow schätzen. Aber dafür werden viele weitere Abc-Schützen vermutlich aus dem Einzugsgebiet der Grundschule an der Breslauer Straße kommen, da diese bei Eltern weniger beliebt ist.
Raumnot an der Grundschule Schwarzenbek Nordost ist groß
Deshalb rechnet Rektorin Liane Maier für das neue Schuljahr mit sieben bis acht neuen Klassen. Aktuell gehen 28 Kinder in jede Klasse, das Kieler Bildungsministerium empfiehlt 22 Schüler. „Wir werden im Sommer sieben Abgangsklassen haben. Das entspannt die Lage. Trotzdem ist der Platz natürlich begrenzt“, so Kathrin Kipke, Leiterin Fachbereich Schule, Kultur und Sport im Schwarzenbeker Rathaus.
Denn die Raumnot in der aus den 1970er-Jahren stammenden Schule an der Cesenaticostraße ist ein Grundproblem und die Zukunft ein weiteres. Die Vertreter im Schulverband (Stadt und Umlandgemeinden) haben jetzt den endgültigen Beschluss gefasst, dass es keine Sanierung der Gebäude geben soll, sondern einen Neubau. Allerdings erst nach dem Baustart für die neue Schule an der Breslauer Straße.
„Wir erhoffen uns davon, dass der Standort Breslauer Straße attraktiver wird, weil er dann moderner ist. Somit muss es eine Entlastung in unserer Verbandsschule geben“, sagte Elmenhorsts Bürgermeisterin Sigrid Wöhl während der jüngsten Sitzung des Schulverbandes.
Neubau der Grundschule Breslauer Straße wird vorrangig geplant
Allerdings wird es mindestens zwei Jahre dauern, bis der Neubau der Grundschule an der Breslauer Straße überhaupt losgeht. Weitere drei bis vier Jahre wird es brauchen, bis die neue Schule im Schwarzenbeker Stadtzentrum fertig ist und in Betrieb gehen kann.
Erst im Anschluss an die zweijährige Planungsphase für die Breslauer Straße kann die Planung für Nordost beginnen (vermutlich im Jahr 2024). „Es wird aber in jedem Fall parallel laufen. Wir bauen Nordost nicht erst neu, wenn die Breslauer Straße fertig ist“, versprach Schwarzenbeks Bürgermeister und Schulverbandsvorsteher Norbert Lütjens.
Bis dahin bleiben die Probleme in Nordost mit der Raumnot. „Wir bekommen einfach keine Termine, wie es weitergehen soll. Es stehen endlich Container, aber ich weiß nicht, wann sie genutzt werden können. Mein aus 50 Lehrerinnen und Lehrern bestehendes Kollegium stellt mir Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich fühle mich mit den Problemen allein gelassen“, sagte Liane Maier, Leiterin der Grundschule Nordost, in der Sitzung des Schulverbandes.
Vier Container sollen nach den Herbstferien genutzt werden können
„Wir haben in der Vergangenheit mehrfach Termine benannt und konnten diese aus den unterschiedlichsten Gründen nicht einhalten. Deshalb tun wir uns damit schwer“, sagte Schwarzenbeks Bürgermeister, der zugleich Vorsteher des Schulverbands Schwarzenbek Nordost ist.
Die gute Nachricht: Im Anschluss an die Sitzung hat Kathrin Kipke mitgeteilt, dass die vier Container nach den Herbstferien genutzt werden können. Zwei werden Klassenräume, ein weiterer beherbergt dann die Schulbücherei und einer wird Fachraum. Auch Räume der mittlerweile an den Hans-Koch-Ring umgezogenen Centa-Wulf-Schule sollen zeitnah renoviert werden und dann von der Grundschule genutzt werden können, sagte die Fachdienstleiterin.