Schwarzenbek. Mit der rasanten Komödie brilliert das Theater Schwarzenbek nach drei Jahren Spielpause. Wann es die nächsten Vorstellungen gibt.

Wer meint, Spannung, Action und Tempo gibt es nur in Krimis, liegt falsch: „Tom, Dick und Harry“ des britischen Autoren-Duos Ray und Michael Cooney ist eine rasante Komödie, deren Spannungsbogen von Minute zu Minute steigt – nur das hier auch noch Humor hinzukommt.

Dabei beginnt das Stück, das sich die Laiendarsteller des „Theater Schwarzenbek“ nach drei Jahren coronabedingter Spielpause als Sommerkomödie ausgesucht haben, in einer Idylle: Das Einzige, was Linda, gespielt von Deike Winkler und Tom Kerwood (Daniel Schmidt) noch zum Glück fehlt, ist ein Kind. Akribisch geht das Paar noch den Anforderungsbogen durch, denn in 50 Minuten hat sich Mrs. Potter (Susanne Hilger) angesagt, Chefin einer Adoptionsagentur.

Wie Schmuggelware und Leichenteile beim Hauskauf helfen

Doch dann bricht über das Ehepaar das Chaos hinein – in Gestalt von Toms hilfsbereiten, aber etwas minderbemittelten Brüdern Dick (Sönke Hilger) und Harry (Bastian Millat). Dick war über das Wochenende mit Toms Kleinbus unterwegs, um einem Freund beim Umzug zu helfen – hatte er zumindest erzählt. Tatsächlich hat er Zigaretten und Alkoholika aus Frankreich nach London geschmuggelt – und dazu noch zwei illegale Einwanderer aus Albanien. Mit dem Erlös der Schmuggelware will er seinen Bruder unterstützen – eine Adoption kostet schließlich viel Geld und Linda und Tom wollen auch noch das Haus kaufen, in dem sie bisher zur Miete leben.

Tom (Daniel Schmidt) entgleitet das Tablett mit dem Tee, als Mrs. Potter (Susanne Hilger) und Linda (Deike Winker, v.l.) eine seiner Lügengeschichten aufdecken.
Tom (Daniel Schmidt) entgleitet das Tablett mit dem Tee, als Mrs. Potter (Susanne Hilger) und Linda (Deike Winker, v.l.) eine seiner Lügengeschichten aufdecken. © Marcus Jürgensen | Marcus Jürgensen

Und Harry hat eine Idee, wie man den Kaufpreis drücken könnte. Ganz in der Nähe wird ein Haus zum halben Preis angeboten, weil einst in dessen Garten die Überreste zweier Mordopfer gefunden wurden. „Ihhh, wer will denn in so ein Haus einziehen“, sagt Tom. „Eben“, entgegnet Harry und hat deshalb aus der Pathologie einige Leichenteile mitgebracht, die er eigentlich im Krematorium abliefern sollte und nun im Garten vergraben will.

Wie es am Ende doch noch zum Happy End kommt, wird nicht verraten

Zunächst weist Tom sehr entschieden die Angebote seiner Brüder zurück, doch Schmuggelware und Leichenteile sind ja bereits im Haus und in 30 Minuten kommt Mrs. Potter. Die Sachen müssen verschwinden, gleichzeitig darf Linda davon nichts erfahren. Tom verstrickt sich, ohne es zu wollen, in ein immer tieferes Lügengeflecht. Eine Paraderolle für Daniel Schmidt, Regisseur und Vorsitzender des Laientheaters: Mal weist er mit hochrotem Kopf seine Brüder zurecht, mal windet er sich, wenn es gilt, das Lügengeflecht weiterzuspinnen.

Und das ist gar nicht so leicht, denn zu den beiden Flüchtlingen Katarina (Anke Stapelfeldt) und Andreas (Stefan Becker) gesellen sich noch ein neugieriger Polizist (Richard Grosskopf) und der kriminelle Schlepper Boris (Mike Stobbe). Da ist es kein Wunder, dass Mrs. Potter die Adoption platzen lässt. Wie es am Ende doch noch zum Happy End kommt, wird nicht verraten.

„Es ist toll, wieder vor so vielen Zuschauern spielen zu können“

Die 110 Zuschauer quittierten die Aufführung mit großem Beifall. Einige Texthänger, die Darsteller hatten nur drei Monate Zeit zum Proben, überspielten sie souverän. Dabei gehört „Tom, Dick und Harry“ wegen der viele Verwicklungen zu den komplizierteren Komödien des Autorenduos. „Du fragst dich immer, ob du irgendeine Sache vergessen hast“, sagte Daniel Schmidt, der nach der gelungenen Premiere glücklich war: „Es ist einfach toll, wieder vor so vielen Menschen zu spielen.“

Am 17. und 18. Juni folgen um 19 Uhr die beiden letzten Aufführungen der Sommerkomödie im Festsaal des Rathauses. Karten zum Preis von 16 Euro gibt es im Tabak Team Shop im Einkaufszentrum am Ritter-Wulf-Platz.