Groß Zecher. Wie viele Brötchen lassen sich aus einem Quadratmeter Weizenfeld gewinnen? Eine Antwort gibt es auf Gut Groß Zecher.
Wie viel Mehl lässt sich aus einem Quadratmeter Weizenfeld gewinnen und wie viele Brötchen daraus backen? Wie viel CO2 bindet ein Maisfeld in der Größe eines Fußballplatzes und wie wächst eigentlich Dinkel am besten? Das und mehr erfährt, wer den Ackererlebnispfad bei Groß Zecher am Schaalsee begeht.
Gut drei Kilometer ist der Pfad lang, der mitten durch die zum Gut Groß Zecher gehörenden Felder gehört. Der Weg führt auf den Traktorspuren durch Roggen, Dinkel, Emmer, Gerste und Weizen sowie einen Agroforst. Infotafeln erklären, was hinter naturbewussten Ackerbau steckt, erläutern die Vorteile alter Getreidesorten und warum die Blühstreifen am Feldrand nicht nur schön aussehen, sondern ökologisch wertvoll sind. Auch der Agroforst, den ein Biolandwirt bewirtschaftet, wird erklärt: Unter Bäumen und Sträuchern hat der Landwirt Klee zur Bodenverbesserung und Triticale, eine Kreuzung aus Roggen und Weizen, angebaut.
Torten und Kuchen aus Getreide der örtlichen Landwirtschaft gebacken
Wer Glück hat, entdeckt sogar Rebhühner, Schmetterlinge oder Kraniche. Der kostenlose Ackererlebnispfad ist vom 20. Mai bis zur Ernte Ende Juli ganztägig begehbar. Der Rundweg startet und endet am Parkplatz von Gut Groß Zecher, (Lindenallee 15). Wer mag, kehrt im Anschluss auf dem Gut in das Restaurant Kutscherscheune direkt am Schaalsee ein, wo köstliche Torten oder der Lauenburger Teller „Gerolltes vom Acker“ warten.
„Wenn sie dort eine Torte essen, ist sie mit dem Mehl zubereitet, das auf unseren Feldern gewachsen ist“, sagt Yvonne Struve, die mit Ehemann Stephan in Neu-Wilhelmsthal bei Seedorf auf 900 Hektar eigener und gepachteter Flächen Ackerbau betreibt. Unter dem Markennamen „Schaalseekorn“ wird ein kleiner Teil der Ernte in einer Mühle in Bardowick gemahlen und anschließend in der Kutscherscheune sowie weiteren Hofläden der Region vermarktet.
Auf Kinder wartet in der Kutscherscheune eine Überraschung
Gemeinsam mit Hannelore von Witzendorff, deren Familie seit 1681 auf Groß Zecher lebt, entstand die Idee zum Ackererlebnispfad, um das Wissen des Familienbetriebs weiterzugeben. „Wir merken, dass dieses Wissen verloren geht und wollen den Besuchern mit dem Erlebnispfad Landwirtschaft wieder näherbringen“, so Struve. Auf Kinder, die das Quiz des Info-Flyers lösen, wartet in der Kutscherscheune eine Überraschung. Überraschend ist auch die Auflösung der Auftaktfrage: 17 Brötchen können aus einem Quadratmeter Weizenfeld gebacken werden.