Schwarzenbek. Eigens für ihr Konzert haben die Blasmusiker die Hymne „Gebet für die Ukraine“ eingeübt. Sie erklingt vor der St.-Franziskus-Kirche.

Zum zweiten Mal spielen die Mitglieder des Posaunenchores der evangelischen Kirchengemeinde am Sonnabend, 2. April, vor der St.-Franziskus-Kirche in Schwarzenbek und sammeln Spenden für ukrainische Flüchtlinge. „Beim ersten Mal haben wir noch einen Instrumentenkoffer genutzt, aber diesmal haben wir eine richtige Spendendose, die von einem Chormitglied gefertigt wurde“, sagt Kantor Markus Götze.

Die Blechbläser beginnen am Sonnabend um 10.30 Uhr mit ihrem etwa halbstündigen Platzkonzert. Besucher des Wochenmarktes auf dem der Kirche gegenüberliegenden Ritter-Wulf-Platz sind als Zuhörer und Spender fest eingeplant. Geplant ist, dass der Chor unter der Leitung von Götze einige Stücke aus dem Choralbuch für Bläser, dem Standardwerk der Posaunenchöre in der evangelische Kirche, spielen.

Wegen seines Patriotismus in die Verbannung geschickt

Aber die Hobbymusiker haben auch ein besonderes Stück vorbereitet: „Gebet für die Ukraine“ ist ein patriotisches Lied, das 1885 erschien und das zum Kirchenlied und zur geistlichen Hymne wurde. Den Text verfasste Oleksandr Konyskyj (1836-1900), Melodie und Chorsatz stammen von Mykola Lyssenko (1842-1912).

Lyssenko hatte in St. Petersburg bei Nikolai Rimski-Korsakow Musik studiert, seine Oper „Taras Bulba“ wollte Peter Tschaikowski sogar in Moskau aufführen, doch Lyssenko bestand darauf, dass sie nur in ukrainischer Sprache aufgeführt werden dürfe. Konyskyj wurde wegen seines Patriotismus’ sogar in die Verbannung geschickt. Seine Bücher waren von den 1920er bis in die 1980er-Jahre in der damaligen Sowjetunion verboten.

Durch den Krieg ist die Hymne populär geworden

Das Lied wird regelmäßig zum Abschluss von Gottesdiensten der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche der Ukraine gesungen. Auch heute noch erklingt es regelmäßig bei Sitzungen von Stadträten und Distriktverwaltungen. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist „Gebet für die Ukraine“, das der Posaunenchor in der Bearbeitung von Feliks Zaitzev, Leiter des Posaunenchors an der Heilig-Kreuz-Kirche in Börnsen, spielt, auch in westeuropäischen Ländern sowie den USA populär geworden. Es erklingt in vielen Gottesdiensten.